zum Hauptinhalt

KAUFEN oder NICHT: Der Taschenheiler

DAS TESTURTEIL0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen

Von Maris Hubschmid

Der moderne Mensch ist viel unterwegs: Er hetzt von einem Termin zum nächsten, chauffiert die Kinder durch die Gegend und führt Fernbeziehungen. Da ist kein Platz für Kopfschmerzen oder Muskelverspannungen. Schnelle, mobile Hilfe gegen mehr als 540 Krankheiten verspricht die neue „AcuApp“, eine Anwendung für das iPhone für 8,99 Euro – als kleine Akupressur für zwischendurch. Das funktioniert so: Wer seine Beschwerde ins Suchfeld des Programms eingibt, wird per Bild zu einem Körperpunkt geleitet, den es durch Drücken, Kneifen oder Kneten zu stimulieren gilt. Akupunktur zum Selbermachen quasi, ganz ohne Nadeln, mit den bloßen Händen. Magenbeschwerden während der Bahnfahrt? Mein Taschenheiler empfiehlt mir, 15 mal das Gelenk meines großen Zehs zu drücken. Die Konzentrationsschwäche nach der Mittagspause soll durch Kneten der inneren Enden der Augenbrauen behoben werden. Ob’s funktioniert? Zumindest bilde ich mir das ein. Schon das Gefühl, etwas unternommen zu haben, hat etwas Erlösendes.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false