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Freisprechanlage

© Kitty Kleist-Heinrich

KAUFEN oder NICHT: Ein Papagei mit erotischer Stimme

Beim Autofahren unbeschwert die Handyeinheiten durchrattern lassen: Annette Kögel testet eine Freisprechanlage.

Freisprechanlage? Brauche ich nicht. So oft kommt nun beim Autofahren auch kein Anruf, und wenn, dann kann man doch rechts ranfahren. Dachte ich, bis ich den „Parrot Minikit Slim/Chic“ ausprobierte. (Gibt es im Netz bei www.parrot.com/de für 79 Euro plus Versand.)

Wir zwei mussten uns aber erst besser kennenlernen, bis es klappte. Gut, das Ladegerät habe ich noch ohne Probleme in meinen Zigarettenanzünder gestöpselt. Aber dann: Wo bitte ist denn der Anschalter? Das habe ich nicht so leicht herausbekommen, obwohl ich schon diverse Laptop-Router und W-Lan-Drucker, Handys und digitale Anrufbeantworter zum Leben erweckte. Ach so: raufdrücken.

Dann sprach auch der Parrot-Papagei zu mir: „Bitte koppeln Sie System!“ Zu der Frauenstimme ertönt ein bassiges Trommelsignal, das bei mir als Drumfan schon mal Sympathiepunkte kassierte. Okay: Erst mal Bluetooth-Funktion beim Handy aktivieren – das kann ich. Die soll man zwar nicht immer anhaben, angeblich wegen ungewollter Fototauschaktionen, aber was soll’s. Und dann haben die beiden sich endlich gefunden.

Die erste Anruferin legt aber gleich wieder auf, weil sie ihre eigene Stimme laut mithört. Dann aber plappert der Papagei munter drauflos, die Gespräche funktionieren reibungslos. Ich habe die stylische Freisprechanlage oben an die Sonnenblende geklemmt, da ist der Sound gut und der Klang laut genug. Es nervt nur ein wenig, dass man den Wählton immer laut mithört. Wenn man es raus hat, macht das Telefonieren richtig Spaß, so dass die Handyeinheiten nur so durchrattern, da muss man aufpassen.

In einem Punkt muss der Papagei aber wirklich Nachhilfe nehmen: bei der deutschen Sprache. Wenn man durchs Telefonbuch blättert, spricht die Frauenstimme die Einträge laut vor. Sie haucht dann zum Beispiel fast erotisch „Hahdack Völkier“. Soll heißen: ADAC Verkehr.

DAS TEXTURTEIL: sieben von zehn möglichen Punkten

Annette Kögel

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