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Kaufen oder nicht: Ein sprechender Internet-Hase

Das Haustier des 21. Jahrhunderts kann auch facebooken - theoretisch jedenfalls. Immerhin frisst es keine Möhren.

So niedlich, der Kleine! Diese lustigen Löffel-Ohren. Und der Kugelbauch, der so hübsch leuchtet! Karotz, ein kleiner Plastik-Hase, vereint alle Eigenschaften, die ein Haustier im 21. Jahrhundert braucht. Er sieht putzig aus, ist stubenrein, verliert kein Fell und frisst einem nicht die Haare vom Kopf. Gut, er hat einen merkwürdigen Namen, den er seinen französischen Erfindern und deren eigenwilliger Schreibweise von Karotten zu verdanken hat. Dafür kennt er sich bestens aus mit neuen Medien. Theoretisch jedenfalls. Wer das Tier aufgestellt und eingestöpselt hat, stellt fest, dass er ihm erst mit Hilfe eines mit Treibern gefüllten USB-Sticks Leben einhauchen muss. Der kleine Hase goutiert dies, indem sein Bauch die Farbe wechselt. Ein erneuter Farbwechsel zeigt an, dass er sich nun auch ins Internet eingewählt hat.

Über eine Internetseite lädt der stolze Besitzer nun App um App ins Elektronikhirn des Kunststoff-Karnickels. So lernt dieses, auf Kommando die Uhrzeit anzusagen, Fotos mit der eingebauten Webcam zu schießen, den Wetterbericht herunterzubeten oder die Nachrichten vorzulesen: Holpernd, mit falscher Betonung, als würde er nicht verstehen, was er da liest. Was will man von einem Plastikkaninchen auch erwarten, zumal wenn Deutsch nicht seine Muttersprache ist!?

Ärgerlich für Tier und Herrchen: Die Facebook-App ließ sich zwar installieren, versagte dann aber ihren Dienst, so dass Karotz einer seiner Hauptaufgaben – das Herrchen über das Leben in den sozialen Netzwerken zu informieren – nicht nachkommen konnte. Zum Trost lassen sich die Position der Ohren und die Farbe des Bauches mit dem iPhone steuern. Dazu empfiehlt sich eine Stunde Vogelgezwitscher und Lautenmusik auf Zen FM. Für rund 100 Euro ein bisschen wenig.

Das Urteil:

1 von 10 Punkten

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