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Kaufen oder nicht: Gib mir die Kugel

Trainiert die Intelligenz von Stubentigern - oder zumindest ihren Appetit. Heike Jahberg testet ein Katzenspielzeug.

Als der Kater zu uns kam, war er ein kleines hilfsbedürftiges Etwas. Seine ersten Lebenswochen hatte er in verschiedenen Katzenheimen verbracht. Jetzt ist er zu einem hübschen Kerlchen herangewachsen. Doch trotz guten Futters ist er zierlich geblieben. Revierkämpfe gegen die dicken Kater in unserer Nachbarschaft enden für Emil meist mit blutender Nase.

Stark ist er nicht, aber schlau. Davon bin ich überzeugt. Immerhin kann unser Kater Eierkartons öffnen oder Plastiktüten aufmachen, um sich Leckerlis zu holen. Nur die Kühlschranktür bekommt er nicht auf.

Emil ist damit der ideale Kandidat, um das Katzenspielzeug „Kitty Brain Train 2 in 1“ der Firma Karlie zu testen. Es ist aus Holz, kostet rund 20 Euro und erinnert entfernt an Kinderspielzeug aus dem Ökoladen. „Kitty Brain“ enhält zwei verschiedene Spielvarianten, die beide die Intelligenz der Tiere steigern sollen. Auf der einen Seite befinden sich Kugelbahnen, durch die die Katze kleine Holzkugeln jagen kann, auf der anderen Seite ist ein Boccia-Spiel. Man legt Leckerlis unter Holzkugeln, das Tier muss sie finden und die Kugeln wegrollen.

Unser Kater wusste zunächst überhaupt nicht, was er tun sollte. Er hockte desinteressiert vor der Holzscheibe. Ich begann, über Intelligenz nachzudenken. War Emil vielleicht so schlau, dass er sich bewusst verweigerte und darauf wartete, dass ich ihm zu Diensten bin? Oder hatte er das Spiel nicht verstanden?

Ich räumte die schweren Holzkugeln weg und nahm stattdessen die mitgelieferten Plastikbällchen. Die haben Schlitze, so dass die Katze den versteckten Schinken und die Knabberstückchen riechen kann. Den Rest der Holzkugeln tauschte ich gegen Tischtennisbälle aus. Der Kater erwachte aus seiner Erstarrung. Er schnupperte, suchte, stupste die Kugeln weg und fand das Futter. Jetzt ist „Kitty Brain“ des Katers liebstes Spielzeug. Nach dem Frühstück schlendert er zu den Holzkugeln und wartet. Wenn niemand reagiert, zerrt er demonstrativ an dem Säckchen, in dem die Kugeln verstaut sind. Allerdings erkaltet der Eifer schnell, wenn kein Futter versteckt ist. Wie viele Punkte soll „Kitty Brain“ bekommen? Fragen wir den Kater: Zehn, wenn Schinken drunterliegt, sagt Emil, und null, wenn keine Leckerlis da sind. Macht unterm Strich fünf.

DAS TESTURTEIL: 5 von 10 möglichen Punkten

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