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KAUFEN oder NICHT: La Ola und Salto

DAS TESTURTEIL0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen

Oh nein, bitte nicht. „Fifa Frauen-Weltmeisterschaft Deutschland 2011 – die Highlights“. Das kann ja nur ein Trauerspiel werden, wo unsere deutschen Kickerinnen doch früh rausgeflogen sind. Will man sich das wirklich noch mal ansehen?

Doch, und wie. 840 000 Zuschauer jubeln dem Doppelweltmeister-Titelverteidiger und Gastgeber Deutschland im Frühsommer in vollen Stadien zu. Jedenfalls meistens. In den dynamisch geschnittenen 120 Minuten kann man sich mit Bierchen und Chips vorm Fernseher noch mal an all den freakigen Outfits erfreuen, an der La Ola, an den Salti der Torschützen, am französischen Kreistanz der Schwedinnen. Die Berichte und Livereportagen von ARD und ZDF sind chronologisch geschnitten, ohne jedoch langweilig zu wirken. Das anfängliche, ein wenig parteiische Kommentieren zugunsten unserer Sommermärchen-Mädchen sei den Produzenten nachgesehen.

Da macht sich ein Lächeln im Gesicht breit, wenn Célia Okoyino da Mbabi das Leder ganz cool ins Tor tritt. Da sieht Ausnahmespielerin Kerstin Garefrekes auch beim Interview richtig gut aus. Da leidet man mit Kim Kulig mit, nach ihrem Kreuzbandriss mit schmerzverzerrtem Gesicht – das Spiel ist aus, aus, aus!

Eigentlich macht es ja keinen Spaß, aufgezeichnete Sportveranstaltungen anzugucken, weil man ja weiß, wie es ausgeht. Doch die offizielle DVD zur FIFA Frauen-WM 2011 lässt auch Kandidaten wie die klatschende Bundeskanzlerin und den parlierenden Günter Netzer noch mal auflaufen. Die Tore der amerikanischen Kopfballerin Abby Wambach oder der grazilen französischen Ballkünstlerin Louisa Nécib kann man sich zudem nicht oft genug ansehen. Nur mit der brasilianischen Weltfußballerin Marta, genial und brachial, gehen die DVD-Macher recht brav um.

Ein wenig mehr Liebe zum Detail hätte nicht geschadet, irgendwie kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Ton- und Bildspur bei den Kommentatoren Katrin Müller-Hohenstein und Claus Lufen nicht völlig synchron laufen. Und mehr Hintergründe und Exklusives hätten einen als Zuschauer erfreut. Dafür gibt es tolle Porträts etwa von Yuki Nagasato, der japanischen Weltmeisterin, die für Turbine Potsdam aufläuft. Und von Frankreichs Trainer Bruno Bini, der seinen Spielerinnen gern mal was vorliest. Die 14,95 Euro sind bestens investiert, für die Spielpause bis zur Europameisterschaft der Fußballfrauen 2013.

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