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KAUFEN oder NICHT: Lieber ein Hauch Dreck

DAS TESTURTEIL0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen.

Von Maris Hubschmid

Schwer liegt es in der Hand, dieses Gerät aus der Zukunft: optisch eine Kreuzung aus Vibrator und Elektrozahnbürste. An meine Haut lasse ich nur Wasser und ... Philips’ Visapure? Ist dies das Pflegegeheimnis der nächsten Generation? Zehnmal sauberer werde die Haut, wenn man den Visapure (zum Beispiel für 130 Euro bei Amazon) zur Gesichtsreinigung verwende, verspricht der Hersteller. Der Bürstenkopf (alle drei Monate zu erneuern) entfernt Make-up-Reste und anderen Schmutz per Drehbewegung. Sanft, heißt es auf der Packung. Mein Körper interpretiert das anders. Nach der ersten Anwendung (jeweils zwanzig Sekunden auf Wangen und Stirn wie vorgeschrieben) bin ich zwar angetan von dem Gefühl schwingender Borsten in meinem Gesicht – Massage! Die Haut scheint aber strapaziert, spannt wie nach einem starken Peeling. Um so viele alte Zellen hat mich die Bürste erleichtert, dass ich mir beim Spaziergang einen Sonnenbrand hole. Den nächsten Versuch wage ich erst Tage später – ähnliche Erfahrung. Möglich, dass sich die Haut mit der Zeit an die neue Gründlichkeit gewöhnt. Möglich auch, dass ich in die Kategorie „empfindliche Haut“ gehöre, für die Philips einen anderen – gesondert zu erwerbenden – Aufsatz empfiehlt. Das teure Teil erfüllt definitiv seinen Job, ich fühle mich porentief rein. Mir aber scheint es eher zur gelegentlichen Intensivbehandlung geeignet als für den ständigen Gebrauch. Zweimal täglich Schrubbinator wie geraten? Das hält meine Haut wohl kaum aus. Mein Eindruck: Da geht es mir besser mit einer Ahnung von Dreck.

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