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KAUFEN oder NICHT: Nicht Fisch und nicht Fleisch

DAS TESTURTEIL0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen.

Als das Sony Vaio Tap 20 bei mir zu Hause eintrifft, bin ich zunächst verwirrt. In dem großen Karton stecken ein 20-Zoll-Bildschirm, ein Akku, eine Bluetooth-Maus und eine ebensolche Tastatur. Alles zusammengesetzt ergibt ein, ja, was eigentlich? Das Vaio Tap ist ein Mischung aus Desktoprechner und Tablet. Im Gegensatz zu konventionellen Tablets, die mit Prozessoren wie Nvidia Tegra oder Intel Atom zu Werke gehen, arbeitet hier ein Intel i5 mit 1,7 Gigahertz. Auch die ein Terabyte große Festplatte und der Arbeitsspeicher von sechs Gigabyte erinnern an einen PC. Hinzu kommen zwei USB-Ports, Bluetooth 4.0, Gigabit-LAN und ein Zweifach-Kartenleser.

Das Tablet-Gefühl kommt dank des 50,8 Zentimeter großen Touchscreens auf. Das Gerät lässt sich mit dem an der Rückseite montierten Ständer hinstellen, kann aber auch gut auf dem Tisch liegend bedient werden. Bis zu zehn Finger erkennt das Display und eignet sich so auch für Spiele zu zweit oder besondere Apps, etwa zum Klavierspielen. Die Kacheln des neuen Betriebssystems Windows 8 von Microsoft machen so richtig Spaß.

Doch stellt sich bald Ernüchterung ein. Denn das Vaio Tap ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Um mit Desktop-PCs mithalten zu können, fehlt ein optisches Laufwerk, und auch der Grafikchip ist kein Performance-Highlight. Zu einem Tablet reicht es aber auch nicht. Denn das Gerät wiegt satte fünf Kilogramm – mehr als die meisten Notebooks. Im Bett oder auf dem Sofa damit zu surfen, verursacht schon nach einer Minute leichte Atemnot und nach fünf Minuten Durchblutungsstörungen. Nicht ganz verständlich ist außerdem, dass Sony dem Vaio Tap nicht eine Full-HD-Auflösung spendiert hat.

Hinzu kommt der Preis: Im Laden kostet der Tablet-PC 1200 Euro, im Internet wird man für gut 1160 Euro fündig. Damit liegt das Gerät im Bereich sehr ordentlicher Notebooks. Die sind in dieser Preisklasse aber in der Regel besser ausgestattet. So bleibt das Vaio Tap 20 ein Luxusgut für Technikverliebte. Wenn schon Premium, dann richtig bitte.

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