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Wirtschaft: Kein Aufschwung ohne Hightech

Von Dirk Benninghoff Seit Monaten wird vom Konjunkturaufschwung geredet. Spätestens in der zweiten Jahreshälfte gehe es aufwärts, glauben Wissenschaftler und Politiker.

Von Dirk Benninghoff

Seit Monaten wird vom Konjunkturaufschwung geredet. Spätestens in der zweiten Jahreshälfte gehe es aufwärts, glauben Wissenschaftler und Politiker. Dabei berufen sie sich allerdings vor allem auf „weiche“ Daten, Stimmungsbarometer in erster Linie. Diejenigen, die eigentlich am besten wissen müssten, wann die Geschäfte wieder anziehen, die Unternehmen, sehen weiter schwarz und berufen sich dabei auf harte Fakten. Die neuen Hiobsbotschaften von Oracle, AMD und Apple sind weitere Beweise dafür, dass sich zumindest an der Hightech-Front nichts tut. Im Gegenteil: Die Ergebnisse werden immer schlechter.

Doch die Belebung der Technologiesektors ist in mehrfacher Hinsicht wichtig. Die PC-, Software- oder Chip-Produzenten sind an den weltweiten Aktienmärkten trotz hoher Kursverluste in der Vergangenheit derart stark gewichtet, dass eine Börsenbelebung ohne anziehende Gewinne von Intel, Nokia oder Microsoft kaum möglich ist. In den USA wiederum schwächt eine längere Börsenschwäche den Konsum, da Privathaushalte hier am Aktienmarkt deutlich stärker engagiert sind als in Europa. Eine Fortdauer der amerikanischen Hightech-Baisse hätte also weitreichende negative Folgen, auch auf das exportabhängige Deutschland.

Ob die Old Economy anzieht, ist ebenfalls fraglich. Immer mehr Experten zweifeln am Aufschwung. Zweitrangige Zahlen wie die Entwicklung der Neubauten in den USA beleben nur kurz die Märkte, die Unsicherheiten bleiben. Ein klarer Trend ist bei den Konjunkturdaten – im Gegensatz zu den meist schlechten Unternehmensberichten - noch immer nicht erkennbar. Auch die Aussage von Oracle-Finanzchef Henley, dass der Aufschwung kommen, sich aber bei den Technologieausgaben nicht bemerkbar machen werde, ist besorgniserregend. Eigentlich war erwartet worden, dass die Invesititionen in Hightech schnell wieder anziehen, sobald die Konjunktur auf Trab kommt. Schließlich besteht bei vielen Unternehmen technischer Nachholbedarf. Mittlerweile muten optimistische Aussagen über die Großwetterlage wie Durchhalteparolen an.

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