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Wirtschaft: Kein Geld für Flitzerblitzer

Frank Urland kennt sich in vielen Ländern aus. Der Unternehmensberater aus Brandenburg hilft deutschen Firmen bei Geschäften im Ausland.

Frank Urland kennt sich in vielen Ländern aus. Der Unternehmensberater aus Brandenburg hilft deutschen Firmen bei Geschäften im Ausland. Zum Beispiel dem Verkehrsmesstechnikunternehmen (VMT) aus Frankfurt (Oder). Die junge Firma will „Blitzer“ in Polen verkaufen, also Laserpistolen und Starenkästen, mit denen Raser überführt werden. Davon gibt es auch in Polen reichlich. Ein Test in Warschau ergab 2000 Geschwindigkeitsüberschreitungen – in einer halben Stunde. Die „Blitzer“ werden gebaut von Carl Zeiss Jena und einer Kölner Firma, den Vertrieb will die VMT übernehmen. Dazu bedarf es einer Zertifizierung der Geräte durch diverse polnische Behörden. Inzwischen liegen die Zertifikate vor, der Verkauf könnte beginnen. Tut er aber nicht. „Die Firma ist ausgepowert“, sagt Berater Urland. Das Geld ist für Reisen und Vorführungen in Polen draufgegangen.

Und weil kein Eigenkapital mehr da ist, geben die Banken keine Kredite. Die Förderbanken des Bundes würden zwar Fördermittel bereitstellen – aber Anträge dafür müssen über die Hausbank eingereicht werden. Wenn die Nein sagt, gibt es auch keine Förderung. Alle möglichen Banken hat Urland ohne Erfolg abgeklappert. Dabei ist ein Pilotprojekt im polnischen Kreis Posnan mit Starenkästen und Laserpistolen schon fest vereinbart: der Kreis verspricht sich Einnahmen und weniger Unfälle. Urland sucht jetzt einen Investor, der mit 50 000 Euro einsteigt, um die Firma wieder handlungsfähig zu machen. Insgesamt braucht er 500 000 Euro – „aber so langsam stirbt die Hoffnung“, sagt der Unternehmensberater.

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