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Schönes Geschäft. 2010 wurden mehr als eine Million Haarglätter verkauft. Foto: dapd

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Wirtschaft: Kein Glanz

Mehr als die Hälfte der Geräte im Test sind mangelhaft. Sie schaden dem Haar oder können Verbrennungen verursachen

Die Platten in den Haarglättern sind es, die aus widerspenstigen Locken seidig glänzendes, glattes Haar machen. Sie können mehr als 200 Grad heiß werden. Bei manchen Geräten bleibt es aber nicht dabei: Das Gehäuse erhitzt sich ebenfalls stark und kann so Ohren, Finger und Kopfhaut verbrennen. Das ergab eine Prüfung der Stiftung Warentest, die zwölf Haarglätter untersuchte. Sie prüfte, wie gut die Frisuren gelangen, wie leicht die Geräte zu bedienen und ob sie sicher waren. Das Ergebnis war ernüchternd: Wegen Sicherheitsmängeln und Haarschäden stellten die Tester sieben Geräten – also mehr als der Hälfte – ein schlechtes Zeugnis aus.

Bei den Modellen von Grundig und Russell Hobbs wurden die Gehäuse zu heiß. Deren Oberfläche erreichte mehr als 100 Grad. Wegen Verbrennungsgefahr fielen beide Geräte im Test durch, obwohl sie die Haare gut frisierten. Der Grundig und die Geräte von Philips, Rossmann, Severin und Technostar hatten zudem keine Abschaltautomatik. All diese Geräte – wie gut sie auch sonst frisierten – fielen deshalb durch. Die Abschaltautomatik kappt die Stromzufuhr, wenn die Glätter eine Weile unbenutzt herumliegen. Das soll Katastrophen durch glühend heiße Platten oder durchgeschmorte Kabel verhindern.

Technostar, Rossmann und Severin bekamen ihre schlechte Note aber nicht nur wegen der Sicherheitsmängel. Die Billiggeräte frisierten auch nicht gut. Der Rossmann für acht Euro brauchte fast zwölf Minuten, um aufzuheizen und glitt trotzdem nur schwer durchs Haar. Teils blieb es in der Ritze zwischen Gerät und Platten hängen. Technostar unterbot den Rossmann-Glätter noch im Preis. Für fünf Euro war er zu haben, doch auch er glättete nur mittelmäßig und glitt schlecht durchs Haar. Beim Severin für 15 Euro schlossen die Keramikplatten nicht richtig. Auch der recht günstige Carrera (20 Euro) wurde auf ein „befriedigend“ abgewertet, weil sich die Platten beim Glätten leicht verschoben.

Der beim Frisieren „sehr gute“ Remington, der das Haar schnell glättete und es sehr stark glänzen ließ, wurde ebenfalls mit „mangelhaft“ bewertet: Bei der Höchststufe, die bei diesem Gerät bis 230 Grad geht, schädigte er das Haar mehr als alle anderen Modelle im Test. Die Folge: Die Schuppenschicht der Haare reißt auf, innere Fasern können verschmelzen und nicht mehr repariert werden. Gesundes Haar sollte nicht über 200 Grad erhitzt werden (siehe Kasten).

Die Testsieger von Braun und ghd glitten dagegen widerstandslos durchs Haar und glätteten die Strähnen in einem Zug. Das liegt an den hochwertigen Keramikplatten der Geräte, und an einer ausgeklügelten Elektronik, die die Hitze auf einem Niveau hält, statt sie stoßweise abzugeben. Zudem wurden sie nie zu heiß.

Dennoch sollte man nicht zu oft zum Eisen greifen, denn selbst mit Top-Geräten bedeutet Glätten Stress für die Haare.

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