zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Kein gutes Gefühl für den Euro

Mal ehrlich: Auch Sie rechnen sicher immer noch um. An der Kasse im Supermarkt wird die verlangte Summe in Euro kurz mit zwei multipliziert, um überhaupt zu wissen, was der ganze Einkauf eigentlich wirklich gekostet hat.

Mal ehrlich: Auch Sie rechnen sicher immer noch um. An der Kasse im Supermarkt wird die verlangte Summe in Euro kurz mit zwei multipliziert, um überhaupt zu wissen, was der ganze Einkauf eigentlich wirklich gekostet hat. Und natürlich stellt sich immer sofort dieses Gefühl ein: Es ist schon wieder alles teurer geworden. Ganz gleich ob es tatsächlich stimmt, oder nicht. Man gibt sowieso immer zu viel aus.

Wer immer noch denkt, Wirtschaft sei ein Phänomen, bei dem sich alles nur um harte Fakten und um nackte Zahlen dreht, der irrt. Wirtschaft ist ein Spiel, bei dem es auch um Erwartungen und Gefühle geht. Alle haben erwartet, dass der Handel die Euro-Einführung dazu nutzen könnte, die Preise zu erhöhen. Ganz egal, ob es nun tatsächlich passiert ist oder nicht. Das Misstrauen ist einfach da. Und das Gefühl, alles sei teurer geworden, lässt viele zweimal überlegen, ob sie nun eine große Anschaffung machen oder nicht. Und wenn es um Gefühle geht, sind es natürlich die Frauen, die sich davon stärker leiten lassen. Nach einer Umfrage des Forschungsinstituts Polis sind sie es vor allem, die in diesem Jahr lieber keine großen Investitionen angehen wollen.

Was kann der sowieso geplagte Handel tun? Die Kunden mit Fakten überzeugen. Sind Sie nicht auch immer noch dankbar über Waren, die im Geschäft mit Euro- und D-Mark-Preisen ausgezeichnet sind? Das beruhigt doch, wenn man die alten Preise wiedererkennt. Der Nachteil ist allerdings, dass es auf diese Weise noch viel länger dauern könnte, bis wir endlich ein Gefühl dafür haben, was ein Euro wirklich wert ist.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false