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Wirtschaft: Keine Angst vor Uschi Glas Stiftung Warentest will weitermachen wie bisher

Berlin – Die Stiftung Warentest hat keine Angst vor einem möglichen Regierungswechsel im Herbst. „Wir sind keine politische Institution“, sagte StiftungsVorstand Werner Brinkmann am Freitag in Berlin.

Berlin – Die Stiftung Warentest hat keine Angst vor einem möglichen Regierungswechsel im Herbst. „Wir sind keine politische Institution“, sagte StiftungsVorstand Werner Brinkmann am Freitag in Berlin. Die größte deutsche Verbraucherschutzorganisation erhält von Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) jedes Jahr einen institutionellen Zuschuss von 6,5 Millionen Euro. An dem will aber auch die Union prinzipiell nicht rütteln: „Die Stiftung Warentest hat für uns einen hohen Stellenwert“, sagte Ursula Heinen, Beauftragte für den Verbraucherschutz der Unions-Fraktion, dem Tagesspiegel.

Höhere Wellen schlägt dagegen der Streit mit der Schauspielerin Uschi Glas. Diese hatte die Warentester heftig attackiert, nachdem die Stiftung die „Uschi Glas Hautnah Face Cream“ mit „mangelhaft“ bewertet hatte. Das Landgericht Berlin hatte den Testern Recht gegeben, jetzt gehen Uschi Glas und die Vermarktungsfirma 4S-marketing GmbH in die Berufung. Ein Ende des Streits ist noch nicht abzusehen. Kleiner Trost: Das entsprechende Heft war das meistverkaufte Test-Heft des vergangenen Jahres.

Mit der „Test“-Auflage ist Brinkmann ohnehin zufrieden. 602000 Hefte konnte die Stiftung im Monat verkaufen und damit die Auflage gegenüber dem Vorjahr nahezu stabil halten. Zwar ging die Zahl der Abonnenten 2004 zurück, dafür stiegen die Verkäufe am Kiosk. Dagegen verlor die auf Geldthemen spezialisierte Schwesterzeitschrift „Finanztest“ Käufer. Mit 296000 Exemplaren im Monat lag die Auflage um 13000 unter dem Vorjahr. Unterm Strich konnten die Verbraucherschützer 2004 ihre Erträge um 1,5 Millionen Euro auf 52,4 Millionen Euro steigern und einen Jahresüberschuss von 1,9 Millionen Euro erzielen.

Immer mehr Verbraucher informieren sich inzwischen auch über das Internet. Fast 27 Millionen Zugriffe verzeichneten die Verbraucherschützer im vergangenen Jahr auf ihrer Internetseite (www.test.de), 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon waren 740000 Abrufe kostenpflichtig, das brachte der Stiftung einen Bruttoumsatz von fast 1,3 Millionen Euro. Internet-Nutzern bietet die Stiftung Warentest so genannte Online-Tickets, mit denen man beim Surfen auf den Test-Seiten sparen kann. Abonnenten von Test und Finanztest bekommen Sonderkonditionen. Zudem gibt es erste Kooperationen mit Krankenkassen, deren Versicherte kostenlos auf die Medikamenten-Testseite zugreifen dürfen (www. medikamente-im-test-de).

Wie Brinkmann weiter mitteilte, will die Stiftung Warentest ihre so genannten „CSR-Tests“ weiterführen. Dabei wird nicht nur die Qualität der Produkte geprüft, sondern auch die soziologische und ökologische Verantwortung der Hersteller. Drei weitere Untersuchungen sind bereits geplant: In diesem Jahr geht es um Kinderspielzeug, 2006 um Tiefkühlshrimps und Fußbälle. hej

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