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Hilfe, es klingelt! Das Gespräch sollten Jugendliche vorher üben. Foto: picture-alliance/dpa

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Wirtschaft: Keine Angst vorm ersten Anruf

Unternehmen freuen sich über aktive Bewerber.

Soll man denn nun oder soll man nicht? Jugendliche, die eine Lehrstelle suchen, wissen oft nicht, ob man in einem Unternehmen einfach so anrufen kann. Kommt das gut an? Nach wem soll man fragen? Und was sagen?

Einen Knigge für den ersten Anruf beim Wunscharbeitgeber müsste es geben! Berufsberater für Schüler beschäftigen sich ebenfalls mit dem Thema. „Betriebe freuen sich über aktive Bewerber, die von sich aus anrufen. Aber man sollte sich vorher über das Unternehmen informiert haben“, sagt Petra Kuberg, Berufsberaterin für Abiturienten und Hochschüler bei der Arbeitsagentur Berlin Süd. „Zum ersten Anruf gehört auch etwas Fingerspitzengefühl, etwa bei der Frage, zu welcher Tageszeit man sich meldet.“ In der Gastronomie ist zum Beispiel die Mittagszeit ungünstig. Bei einer Zeitung sollte man nicht kurz vor Redaktionsschluss durchklingeln. Empfehlenswert ist auch, dass man bereits einen Ansprechpartner und im besten Fall die richtige Durchwahl hat. Dabei können die Telefonzentrale des Unternehmens und dessen Internetauftritt helfen.

„Wir freuen uns über jeden Schüler, der sich für eine Ausbildung bei uns interessiert“, sagt auch eine Sprecherin der Deutschen Bahn, „sei es über Telefon, Email oder unseren Facebook-Kanal ,Deutsche Bahn Karriere’. Als Tipp: Wer sich vorab auf der Karrierewebseite über mögliche Berufe und freie Stellen informiert, kann in einem Telefonat schon gezielt Fragen stellen.“

Ein Inserat ist ohnehin ein guter Anlass für einen Anruf: „Ich habe Ihre Stellenanzeige gesehen und möchte fragen, wann es zeitlich am besten passt, um mich vorzustellen.“ Wer das Gespräch so einleitet, zeigt, dass er flexibel ist und sich nach dem Betrieb richtet. Natürlich kann man auch erst einmal nachfragen, ob es überhaupt Ausbildungs- oder Praktikumsplätze gibt. Sollte man seine Bewerbung schon abgegeben haben, kann man nach zwei bis drei Wochen nachhaken, ob diese angekommen ist.

Selbst aktiv werden kommt also gut an. Wer sich den passenden ersten Satz aber erst zurechtlegt, während es im Hörer schon klingelt, kann leicht ins Straucheln geraten. Jemand nimmt ab – und plötzlich weiß man nicht mehr, was man eigentlich sagen wollte. Kuberg empfiehlt: „Auf jeden Fall sollte man vor dem ersten Anruf üben. Das heißt, man macht sich am besten Notizen, die man ruhig auch in wörtlicher Rede verfasst. Diese sagt man jemandem vor und behält sie eventuell auch während des Telefonats bei sich, um nicht den Faden zu verlieren.“ Außerdem sei es sympathischer, den Gesprächspartner namentlich anzusprechen. „Jeder hört gern seinen Namen, und es zeigt, dass der Bewerber weiß, mit wem er spricht und sich erkundigt hat.“

In jedem Fall verstehen es die Unternehmen, wenn man beim ersten Anruf etwas nervös ist und sich auch mal verspricht. Man soll also nicht gleich verzagen, wenn es nicht perfekt wird. Schließlich muss man so etwas auch erst lernen. Das Fazit ist also: nicht zögern und zum Hörer greifen! Victoria Martin

Victoria Martin

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