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Wirtschaft: Keine Erholung in Deutschland in Sicht

Der Handelsblatt-Frühindikator hat im Januar 2002 weiter um 0,1 Prozentpunkte auf nur noch 0,4 Prozent nachgegeben. Bei praktisch unverändert schlechtem Geschäftsklima in der Industrie belasten derzeit vor allem weiter rückläufige Auftragseingänge aus dem Inland.

Der Handelsblatt-Frühindikator hat im Januar 2002 weiter um 0,1 Prozentpunkte auf nur noch 0,4 Prozent nachgegeben. Bei praktisch unverändert schlechtem Geschäftsklima in der Industrie belasten derzeit vor allem weiter rückläufige Auftragseingänge aus dem Inland. Dabei ist nicht die Konsumnachfrage sondern eine drastisch zurückgehende Investitionsneigung derzeit das Hauptproblem in Europas größter Volkswirtschaft. Hinzu kommen eine unverändert lahmende Baukonjunktur und zuletzt wieder stark rückläufige Einzelhandelsumsätze. Das Konjunkturbarometer für die neuen Länder blieb auf dem niedrigen Niveau von 1,6 Prozent. Auch hier ist zwar der allgemeine Stimmungseinbruch zunächst zum Stillstand gekommen, aber die Auftragslage im verarbeitenden Gewerbe hat sich zuletzt nochmals deutlich verschlechtert. Da die jüngsten "harten" Konjunkturdaten aus dem Monat Oktober stammen, dürften sie noch durch den unmittelbaren Schock der Terroranschläge vom 11. September belastet sein. Gleichwohl gibt es derzeit kaum Anzeichen für eine baldige Konjunkturerholung. Der in den letzten sieben Monaten kontinuierlich rückläufige Handelsblatt-Frühindikator lässt vielmehr einen Wendepunkt frühestens in der zweiten Jahreshälfte erwarten, und selbst dafür gibt es noch keine sicheren Hinweise. Hoffnungen auf eine Konjunkturerholung schon im ersten Quartal dürften sich vor diesem Hintergrund als Wunschdenken erweisen.

HB

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