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Wirtschaft: Keine Hilfe für den Euro (Kommentar)

Der Chor der Kritiker dürfte lauter werden. Wer bereits bisher angesichts der anhaltenden Euro-Kursschwäche der Ansicht war, dass Europas Währungsmanager nicht gerade die beste Arbeit leisten, wird sich jetzt in seiner Skepsis bestätigt fühlen.

Der Chor der Kritiker dürfte lauter werden. Wer bereits bisher angesichts der anhaltenden Euro-Kursschwäche der Ansicht war, dass Europas Währungsmanager nicht gerade die beste Arbeit leisten, wird sich jetzt in seiner Skepsis bestätigt fühlen. Weder das Statement von EZB-Präsident Wim Duisenberg Ende vergangener Woche, noch das der Finanzminister der elf Euro-Mitgliedsländer am Montag haben Europas schwacher Währung bislang auf die Beine helfen können. Aber war das denn wirklich zu erwarten und - war das überhaupt geplant? Politische Erklärungen zu den internationalen Devisenmärkten können allenfalls etwas bewirken, wenn es nicht nur bei Lippenbekenntnissen bleibt, sondern dahinter eine umfassende politische Allianz und entsprechende finanzielle Stärke stehen. Ohne den Schulterschluss mit den Amerikaner und Japaner lassen sich die Märkte heutzutage kaum noch beeindrucken. Das wissen Europas Geld- und Finanzpolitiker natürlich selber. Darum sind die Erklärungen der EZB-Spitze und der Finanzminister auch keineswegs der letzte Versuch, die Märkte von der Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit der Gemeinschaftswährung zu überzeugen. Vielmehr sind sie ein klares Bekenntnis zum Euro. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die wahre Überzeugungsarbeit müssen die nationalen Regierungen leisten. Die haben es letztlich in der Hand, für eine Wende an den Devisenmärkten zu sorgen - nicht die EZB. Zwar kann sie auf Interventionen jederzeit und auch im größeren Umfang zurückgreifen. Doch das wäre wirklich nur die Ultima Ratio. Erfolgsgarantien gibt es nicht, ob mit oder ohne Ankündigung.

Martina Ohm

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