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Wirtschaft: Keine Lkw-Staus an der Grenze

FRANKFURT (ODER) (ADN).Einen Monat vor den Festtagen verzeichnen die Grenzübergängen nach Polen eine anhaltende Lkw-Flaute.

FRANKFURT (ODER) (ADN).Einen Monat vor den Festtagen verzeichnen die Grenzübergängen nach Polen eine anhaltende Lkw-Flaute.Die Rußland-Krise, die den Warenverkehr nach Osteuropa seit August stark beeinträchtigte, blockiert nun sogar das Weihnachtsgeschäft, das jetzt seine Spitze erreichen müßte.Die A 12 vor dem wichtigsten deutsch-polnischen Autobahn-Übergang Frankfurt (Oder), wo sich in den letzten Jahren kilometerlange Warteschlangen bildeten, ist praktisch staufrei.

Der Zoll bestätigt die rückläufige Tendenz: Nach Angaben des Frankfurter Hauptzollamts passierten im Oktober rund 41 800 Lkw den Grenzübergang Richtung Osten, das waren etwa 4500 weniger als ein Jahr zuvor.Dabei schnellte die Zahl der leer zurück nach Osten fahrenden Fahrzeuge dramatisch von 400 (Oktober 1997) auf 3300 an."Die haben einfach keine Ladung bekommen", kommentiert ein Sprecher.Und in Richtung Deutschland fuhren statt 39 500 nur noch 31 600 Lastzüge.Die Zahl der beladenen Transporte blieb dabei mit rund 25 000 fast konstant, der Rückgang betrifft allein die Leer-Fahrzeuge - weil immer weniger Fahrer auf Aufträge hoffen.

Dabei wäre der Rückgang noch höher, wenn nicht viele Lastzüge, die wegen der kilometerlangen Staus die Oderstadt früher mieden und den Umweg über entlegene Übergänge suchten, jetzt wieder den direkten Weg über Frankfurt nähmen, weiß Karl-Heinz Erler vom Landesverband des Berlin-Brandenburger Transportgewerbes.Er sieht noch keine Anzeichen dafür, daß das Geschäft wieder anläuft.Für jene Unternehmen, die den Osthandel zu über 50 Prozent als Standbein hatten, werde die Lage kritisch.Allerdings verweist er darauf, daß vor allem kleine private Anbieter aus Rußland betroffen sind.Größere deutsche Speditionen könnten die Flaute dagegen verkraften.

Von Konkursen bei Mitgliedsfirmen hat Erler bisher ebensowenig gehört wie Gerhard Ostwald vom Spediteursverband Berlin/Brandenburg.Ostwald schließt aber nicht mehr aus, daß es zur Schließung von Niederlassungen kommt.Auch er sieht kaum Aussicht auf baldige Erholung: "Das Weihnachtsgeschäft fällt - so wie es jetzt aussieht - wohl aus." Der Transport von Investitionsgütern laufe weiter, aber der Konsumgüterbereich sei weggebrochen.Die Lage habe überdies dazu geführt, daß die Preise in den Keller gehen: Kostete ein Moskau-Transport bisher 4500 bis 7000 DM, so werde jetzt schon für für 3500 DM gefahren.Damit komme man kaum auf seine Kosten.

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