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Wirtschaft: KfW muss noch mehr für IKB bezahlen

Aktie der Mittelstandsbank stürzt ab

Berlin – Die Krise der Mittelstandsbank IKB bringt die staatliche KfW-Bankengruppe an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Vorstandschefin Ingrid Matthäus-Maier hält es für möglich, dass die KfW mit mehr als fünf Milliarden Euro für die IKB einspringen muss. Zudem habe die KfW bereits 400 Millionen Euro für ihre 38-Prozent Beteiligung an der IKB abgeschrieben. Hintergrund ist der dramatische Wertverlust des Aktienpakets.

Auch am Montag stürzte die Aktie weiter ab. Der Kurs sank um 10,5 Prozent. Seit Juli hat die Aktie rund drei Viertel ihres Wertes eingebüßt. Die IKB war durch die Krise um faule US-Immobilienkredite in eine existenzbedrohende Lage geraten. Um das Institut zu retten, sprang die KfW Ende Juli ein. Daneben beteiligte sich fast die gesamte deutsche Kreditwirtschaft an einem Rettungspaket.

„Mit dem Wissen von heute über die eingetretenen Marktverwerfungen hätten wir die Rettungsaktion nicht gemacht“, sagte KfW-Chefin Ingrid Matthäus-Maier der „Süddeutschen Zeitung“. Mittlerweile hat die Bank 4,95 Milliarden Euro Risikovorsorge für die IKB bereitgestellt. Damit ist der KfW-Fonds für allgemeine Bankenrisiken, der mit 5,3 Milliarden Euro ausgestattet ist, fast ausgeschöpft.

Eine Prognose über weitere Risiken sei schwer. „Es kann sein, dass es weniger wird als fünf Milliarden Euro, aber auch mehr, falls sich das Marktumfeld weiter verschlechtert“, sagte Matthäus-Maier.

Viele Experten rechnen mit höheren Risiken als bisher bekannt. Der Abschreibungsbedarf der KfW sei „höher, als Frau Matthäus-Meier bislang zugibt“, kritisierte der FDP-Finanzexperte Frank Schäffler. „Allein der Börsenwert des KfW-Anteils an der IKB hat inzwischen einen Verlust von über einer Milliarde Euro erlitten. Die nächste böse Bescherung ist also nur eine Frage der Zeit.“ stek

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