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Kleiner Gewinn. Die Umsatzrendite der Kfz-Betriebe lag 2013 im Schnitt bei nur 1,3 Prozent.

© dpa

Kfz-Gewerbe: Hohe Rabatte verderben Händlern das Geschäft

Fast jeder dritte Neuwagen war 2013 auf einen Hersteller oder Händler zugelassen. Geld verdienen die meist mittelständischen Autobetriebe meist nur noch mit dem Service oder im Gebrauchtwagenhandel.

Autohändler und Kfz-Werkstätten verdienen im Schnitt immer weniger – bei insgesamt stagnierenden Umsätzen. Der Wettbewerb im Internet, die aggressive Preispolitik großer Werkstattketten und der hohe Anteil von Neuwagen, die auf Hersteller und Händler zugelassen sind, machen den meist mittelständischen Betrieben zu schaffen. Vor allem im Neuwagengeschäft lief es zuletzt schlecht, wie der Zentralverband des deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK) am Donnerstag in Berlin mitteilte.„Hätten wir für das Autojahr 2013 eine Schulnote zu vergeben, dann würde das vermutlich eine ,Drei minus’ werden“, sagte ZDK-Präsident Robert Rademacher.

Zwar ist die Branche, die mit 460 000 Beschäftigten 2013 insgesamt 138,5 Milliarden Euro umsetzte, für 2014 angesichts der Konjunkturaussichten optimistisch. Die strukturellen Probleme jedoch bleiben. So geht Rademacher zum Beispiel davon aus, dass auch im laufenden Jahr fast 900 000 Neuwagen in Deutschland auf Hersteller oder Händler zugelassen werden. 2013 lag die Quote bei 29,7 Prozent aller Neuwagen – ein Rekord.

Als Tageszulassungen oder junge Gebrauchte, die kaum bewegt wurden, kommen diese Fahrzeuge dann mit teils hohen Rabatten in den Verkauf – was auch die Preise der übrigen neuen oder gebrauchten Modelle nach unten drückt. „Die Quote ist mindestens um ein Drittel zu hoch“, warnte der ZDK-Präsident. Der Versuch der Hersteller, ihre hohen Produktionsmengen rabattiert bei deutschen Kunden loszuwerden, belaste die „ohnehin schon dünnen Margen im normalen Gebrauchtwagengeschäft“. Nur noch knapp 38 Prozent aller Neuwagen wurden im vergangenen Jahr von Privatleuten zugelassen.

Obwohl die Umsätze im Gebrauchtwagen- und Reparaturgeschäft stiegen, blieb bei den Händler- und Serviecebetrieben – der ZDK zählt insgesamt 38 500 – weniger in der Kasse. Die Rendite sank im vergangenen Jahr von 1,4 auf 1,3 Prozent. „Die Händler in den USA melden für 2013 über 2,5 Prozent durchschnittliche Umsatzrendite“, sagte Robert Rademacher. „Die würden wir uns auch wünschen.“

Zu einem unliebsamen Wettbewerber des deutschen Kfz-Gewerbes ist ein alter Verbündeter geworden: der ADAC. Rademacher riet dem Autoclub davon ab, Überlegungen für ein eigenes Werkstattnetz mit 150 Betrieben in die Tat umzusetzen. Rademacher: „Der ADAC sollte sich wieder auf das besinnen, was ihn stark gemacht hat: auf den Pannendienst.“

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