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Wirtschaft: Kinowelt und Infomatec sind die Renner des Jahres

FRANKFURT (MAIN)/BERLIN (rob/HB/Tsp).Der Neue Markt ist aus der Börsenlandschaft nicht mehr wegzudenken.

FRANKFURT (MAIN)/BERLIN (rob/HB/Tsp).Der Neue Markt ist aus der Börsenlandschaft nicht mehr wegzudenken.42 Unternehmen gaben im laufenden Jahr ihr Debüt in diesem seit März 1997 bestehenden Segment.Bis auf wenige Ausnahmen wurden sie von den Anlegern gut aufgenommen.Das spiegelt sich in der beeindruckenden Kursentwicklung seit dem Börsengang wider.Mehr als drei Viertel der Neuemissionen konnten im Vergleich zum Emissionskurs um mehr als 30 Prozent zulegen.

Bei knapp der Hälfte (19) der Emissionen können die Anleger des ersten Tages kräftige Zeichnungsgewinne von über 100 Prozent verbuchen.Weitere sieben Aktien notieren mehr als 50 Prozent über dem Ausgabekurs und zusätzliche sieben schaffen immerhin noch ein sehr gutes Plus von 30 Prozent.Die Verlierer sind hingegen an einer Hand abzulesen.Lediglich drei Anteilsscheine liegen unter dem Ausgabekurs zum Börsenstart.Anleger müssen sich jedoch im klaren sein, daß die meist ausgezeichnete Kursentwicklung mit einem größeren Risiko einhergeht.Es handelt sich um Aktien junger innovativer und wachstumsstarker Unternehmen.Wenn die Gesellschaften ihre Geschäftsprognosen aber deutlich unterschreiten, sind sie nach der Beobachtung von Experten für den Markt erst einmal gestorben.

Die Bilanz: Lieblinge der Anleger sind Infomatec und Kinowelt; die Aktien konnten gegenüber dem Emissionskursen um gut 480 bzw.400 Prozent zulegen.Der Grund: Das Management von Kinowelt etwa beeindruckte die Analysten bei einer Präsentation Ende November.Die Folge: Die DG Bank zum Beispiel ging davon aus, daß der dynamische Weg der Gesellschaft fortgesetzt wird.Die Ertragszahlen wurden nach oben revidiert.

Bei den weiteren Gewinnern konnte sich etwa Merrill Lynch für Edel Music begeistern.Wer der Kaufempfehlung von Mitte November bei Kursen um 135 DM folgte, kann sich heute über rund eine Verdreifachung der Notierung freuen.In der Aktie war wirklich eine "Menge Musik", wie es die Experten versprochen hatten.Weitere Lieblinge der Investoren sind Micrologica, Teles, TDS und Articon.Aber es schlummern noch andere Juwele im Neuen Markt, die zu den künftigen Favoriten des Neuen Marktes zählen könnten - beispielsweise Ixos Software.Der Deutschen Bank waren sie kürzlich eine Kaufempfehlung wert.

Die Verlierer führt die Graphisoft-Aktie an, mit der die Anleger wenig Freude hatten.Seit der Börseneinführung am 8.Juni vollzog der Anteilsschein nach kurzem Hoch über 70 DM eine Talfahrt und liegt heute unter dem Emissionskurs von 40 DM.Die Entwicklung des operativen Gewinns in den ersten neun Monaten enttäuschte Analysten und Investoren stark.Konzernchef Gßbor Bojßr zeigte sich bei der Präsentation der Neun-Monats-Zahlen unzufrieden und ratlos: "Wir wissen zwar, wie man ein globales Softwareunternehmen führt, aber wir haben keine Ahnung, wie wir den Aktienkurs in den Griff bekommen sollen."

Ebenfalls in der Verlustzone befindet sich die Aktie des Software-Unternehmens Elsa.Der Grund auch hier: Die Gesellschaft räumte bei der Bekanntgabe der Neun-Monats-Zahlen Ende November ein, daß Umsatz und Ertrag hinter den Erwartungen geblieben seien.Zudem wurde ein geplante Übernahme später doch zu den Akten gelegt.Zu den Verlierern gehört auch Euromicron, der Bereich Elektrotechnik der Berliner Elektro Holding: Sie liegen rund 30 Prozent unter dem Emissionskurs.Nach guten Ergebnissen im dritten Quartal stufte die Bank Delbrück sie aber unter "Übergewichten" ein.

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