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Klassenlotterien: Angst vor dem Aus wegen neuem Gesetz

Den staatlichen Klassenlotterien SKL und NKL droht wegen der geplanten Einschränkung von Glücksspielen nach eigenen Angaben das Aus.

München - "Wir sind in unserer Existenz bedroht", sagt SKL-Direktor Gerhard Rombach der "Süddeutschen Zeitung". Bei der SKL, der NKL und deren Partnern aus der Privatwirtschaft seien 16.000 Arbeitsplätze in Gefahr. SKL und NKL stellten sich darauf ein, bald keine Lose mehr via Fernsehen, Post und Telefon verkaufen zu dürfen, weil die Bundesländer diese Vertriebswege für Glücksspiele untersagen wollen. Über diese beiden Vertriebswege erziele die SKL mehr als 90 Prozent des Umsatzes. Auch die SKL-Show mit Quizmaster Günther Jauch im Fernsehsender RTL dürfte laut Rombach unter das Verbot fallen.

Auch NKL-Vorstandschef Günther Schneider sieht die Klassenlotterie durch die neue Gesetzgebung bedroht. Die beiden Klassenlotterien erlösen aus dem Verkauf ihrer Lose derzeit gut 1,3 Milliarden Euro im Jahr. Auch die 16 Länder profitieren bislang mit Steuern und Abgaben in Höhe von rund 300 Millionen Euro pro Jahr von ihren Klassenlotterien. Auf diese Einnahmen wollen die Länder laut "SZ" offenbar verzichten, um ihr weit einträglicheres Lotto- und Totomonopol zu sichern, das ihnen jährlich mehrere Milliarden Euro bringt.

Offiziell dient das Monopol seit jeher dem Schutz der Bürger vor der Spielsucht. Da die Glücksspielbetriebe der Länder ihre Angebote über die Jahre hinweg aber stark ausgeweitet haben und zunehmend aggressiver um Kunden werben, lassen das Bundesverfassungsgericht und die EU-Kommission dieses Argument nicht mehr gelten. So könnten die Länder ihre Klassenlotterien opfern, weil diese weit weniger Geld in die Landeskassen bringen als Lotto und Toto. (tso/AFP)

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