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Wirtschaft: K(l)eine Hoffnung für den Bau

Von Maurice Shahd In der Bauwirtschaft ist kein Ende der Krise in Sicht. Noch immer sitzt die Branche auf Überkapazitäten, die sie im Subventionswahn der Nachwendezeit vor allem in Ostdeutschland aufgebaut hat.

Von Maurice Shahd

In der Bauwirtschaft ist kein Ende der Krise in Sicht. Noch immer sitzt die Branche auf Überkapazitäten, die sie im Subventionswahn der Nachwendezeit vor allem in Ostdeutschland aufgebaut hat. Damals wurden mit Steuergeldern Gebäude und Gewerbeparks in die Landschaft gestellt, die keiner braucht. Dass staatliche Investitionsprogramme selten die gewünschte Wirkung entfalten, zeigt das aktuelle Programm der Bundesregierung. Die Investitionen von privaten Bauherren in die Modernisierung von Wohngebäuden und von Kommunen in die Infrastruktur sollen mit zinsgünstigen Krediten gefördert werden. Doch wer soll die Kredite in Anspruch nehmen? Viele Kommunen haben nicht mal das Geld, um ihren Anteil an der Finanzierung eines Projekts aufzubringen. Auch bei den privaten Bauherren ist die Stimmung schlecht. Wer baut ein Haus oder modernisiert, wenn er Angst um seinen Arbeitsplatz hat?

Bei ihrem Treffen mit Vertretern der Baubranche haben die Minister Clement (Wirtschaft und Arbeit) und Stolpe (Bau und Verkehr) nicht über Investitionsprogramme gesprochen, sondern über bessere Rahmenbedingungen: Die Förderung privater Finanzierungsmodelle für öffentliche Bauten, der Abbau von Bürokratie, zum Beispiel durch die Verschlankung des Vergaberechts, oder die Bekämpfung der Schwarzarbeit könnten der Baubranche Impulse geben. Doch den notwendigen Wandel wird auch die Änderung von Gesetzen nicht aufhalten. Die erfolgreichen Bauunternehmen haben das inzwischen erkannt: Sie bauen nicht mehr in Deutschland, sondern im Ausland. Oder sie bauen gar nicht mehr und verdienen ihr Geld mit Dienstleistungen rund um den Bau.

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