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"Klimawandel-Entschädigungsfonds": Betrüger nutzen Internetdatenbank für Agrarhilfen

Das Bundesagrarministerium warnt vor gefälschten Rechnungen, die derzeit an landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland verschickt werden. Die Betrüger nutzen im Internet veröffentlichte Daten über Fördersummen für Landwirte.

In den Briefen werden einzelne landwirtschaftliche Betriebe im Namen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) aufgefordert, Geldbeträge in einen fiktiven "Klimawandel-Entschädigungsfonds" ("KLEF") zu überweisen.

In einem der Briefe, der dem Tagesspiegel vorliegt, ist von einer Haftung für Schäden die Rede, die durch Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Dürreperioden, Brände, Stürme und Hitzewellen verursacht werden. Demnach müssten alle Empfänger von Zuschüssen aus EU Agrarfonds und Fischereifonds einen Beitrag in Höhe von 1,6 bis 1,9 Prozent der gezahlten Förderung zahlen. Im vorliegenden Fall wird der Landwirt konkret aufgefordert, rund 243 Euro mit Hilfe eines beigefügten Zahlscheins zu überweisen.

Der Fonds ist eine Erfindung - er existiert ebenso wenig wie die Berliner Postadresse des angeblichen Absenders. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hat Strafanzeige gegen die Urheber der offenbar in betrügerischer Absicht erstellten Rechnungen gestellt. Betroffene Betriebe sollten nicht auf das Schreiben reagieren und keinesfalls Geld überweisen.

Offenbar haben die Betrüger eine Internetdatenbank der Bundesanstalt über Fördersummen für die einzelnen Höfe genutzt, die zeitweise zugänglich war und im November aus dem Netz genommen wurde. Betroffene können sich bei Fragen an die BLE wenden: Telefon 0228 / 9968453080.

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