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Auch das Nutri-Score soll als Kennzeichnung vorgeschlagen werden.

© Christophe Gateau/dpa

Klöckner kündigt Befragung an: Verbraucher sollen mit über Nährwert-Logo entscheiden

Wie viel Zucker, Fett oder Salz in Produkten steckt, soll einheitlich gekennzeichnet werden. Die Konsumenten sollen bei der Entscheidung eingebunden werden.

Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) will im Streit über die Kennzeichnung von Lebensmitteln auch Verbraucher über verschiedene Modelle entscheiden lassen. Im Sommer soll eine Verbraucherbefragung starten, bei der vier bis fünf Kennzeichnungssysteme zur Auswahl stehen, wie das Ministerium am Samstag in Berlin mitteilte. Dazu gehöre auch der sogenannte Nutri-Score, der die gesamte Nährwertqualität der Lebensmittel in einer fünfstufigen Farbskala von A bis E auf der Verpackung zusammenfasst. Diese Form der Kennzeichnung ist in der deutschen Lebensmittelbranche umstritten.

Damit Verbraucher einfacher erkennen können, ob viel Zucker, Fett oder Salz in Fertigprodukten steckt, gibt es in einigen Ländern extra Kennzeichnungen - etwa eine „Nährwertampel“ mit Rot, Gelb und Grün, schwarze Warnsymbole oder ein Siegel mit Sternen. Die große Koalition strebt ebenfalls eine Kennzeichnung an. Klöckner plädiert für eine verständlichere, erweiterte Nährwertkennzeichnung und will weitere Klärungen anstellen, Verbraucherschützer fordern aber mehr Tempo.

„Eine bessere Sichtbarmachung der Nährwerte auf der Vorderseite von Verpackungen soll Verbrauchern eine schnelle, wahre, aussagekräftige Orientierung bieten“, erklärte Klöckner nun. „Mir ist daher wichtig, in einem nachvollziehbaren Verfahren zu einer Entscheidung für eine erweiterte Nährwertkennzeichnung zu kommen.“

Das bundeseigene Max-Rubner-Institut (MRI) habe bestehende Systeme zur Nährwertkennzeichnung bewertet. Zudem erarbeite das Institut ein eigenes Modell, das „einen Brückenschlag zwischen den Positionen ermöglichen soll“. Sobald das MRI das Modell offiziell vorgestellt habe, solle dieses und „etwa einer Handvoll weiterer Systeme“ von Verbrauchern bewertet werden, teilte Klöckner mit. Darunter auch „Nutri-Score“ sowie das Modell der Lebensmittelwirtschaft. (dpa)

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