zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Kohle

Im Sommer ist das Heizmaterial am billigsten

PREIS DER WOCHE

Wo ist die ganze Kohle hin? Allein in Berlin wurden 1991 noch gut eine Million Tonnen verheizt, zehn Jahre später waren es noch knapp 50 000 Tonnen – Tendenz weiter sinkend. Weil die Nachfrage abnimmt, machen die Zechen und Kokereien dicht. Folge: Die Preise steigen. Bei der Firma Hans Engelke in Neukölln, einem der wenigen verbliebenen Kohlehändler in Berlin, kosten Braunkohle-Briketts der Marke „Rekord“ gebündelt momentan 242 Euro pro Tonne inklusive Lieferung – im letzten Jahr um diese Zeit bezahlte man nur 228 Euro.

Trotzdem sind noch längst nicht alle Haushalte auf Gasheizung oder Fernwärme umgestellt. Vor allem in preiswerten Altbauwohnungen im Ostteil der Stadt bollern die Kohleöfen noch. Erfahrene Kohleheizer haben ihr Material für den scheinbar noch fernen Winter schon in den Keller geschafft. Sie wissen: Je höher die Außentemperatur, desto günstiger die Kohle. Gerade in diesem Jahr lohnt es sich, noch im Juli zuzugreifen. Denn die RV Rheinbraun GmbH wird die Preise im August um mindestens zehn Euro pro Tonne erhöhen. Rheinbraun ist Eigentümer der im Osten beliebten „Record“-Kohle und der West-Marke „Union“ – und damit quasi Monopolist in Berlin. Die höheren Preise landen also direkt beim Verbraucher. Und wer auch noch den August verstreichen lässt, dem wird die ab September in Kraft tretende Lkw-Maut noch auf den Endpreis draufgeschlagen, im Winter wird es traditionell teurer. Also besser noch die letzten Juli-Tage nutzen: Direkt bei RV Rheinbraun kostet eine Tonne „Rekord“ momentan noch 170 Euro (lose) oder 218 Euro (gebündelt). Steinkohle kostet 220 Euro pro Tonne. Foto: dpa

Christian Hönicke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false