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Kohlendioxid-Speicherung: Klima-Guru Lord Stern hilft Vattenfall

Der Londoner Ökonom Lord Nicholas Stern unterstützt die CCS-Pläne des Energiekonzerns Vattenfall.

Berlin - Der Londoner Ökonom Lord Nicholas Stern, Verfasser des weltweit rezipierten „Stern-Reports“ über die Kosten des Klimawandels, hat sich ausdrücklich für die Fortsetzung von Forschungsprojekten ausgesprochen, die sich mit der Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (Carbon Capture and Storage, kurz CCS) befassen. „Am Ende wird es teurer, CCS nicht zu nutzen“, sagte Stern auf einem Kongress der Kohleindustrie in Berlin. Er schätze, dass es in einigen Bereichen wie der Luftfahrt oder Landwirtschaft sehr schwer werden dürfte, große Mengen CO2 einzusparen. „Daraus folgt, dass wir da, wo es möglich scheint, versuchen müssen, den CO2-Ausstoß gegen Null zu reduzieren.“

Braun- und Steinkohle sind weltweit die wichtigsten Energieträger bei der Stromerzeugung, in Deutschland liegt ihr Anteil am Erzeugungsmix bei 46 Prozent, in Ländern wie Polen sogar bei über 90 Prozent. „Wir brauchen also Tausende CCS-Anlagen, wenn wir Szenarien wie die des Weltklimarates Ernst nehmen“, sagt Stern.

Er unterstützte damit Forderungen des Berliner Energiekonzerns Vattenfall Europe nach einem deutschen CCS-Gesetz, das den Betreibern solcher Anlagen Planungssicherheit geben soll. Vattenfall hat 100 Millionen Euro in eine Pilotanlage zur CO2-Abscheidung in Schwarze Pumpe in der Lausitz investiert. Zudem wird Vattenfall als einziger Stromkonzern in Deutschland 180 Millionen Euro EU-Fördermittel für den Bau einer größeren Anlage in Jänschwalde erhalten. Vor allem für die Speicherung ist indes ein Gesetz erforderlich, das Mitte 2009 am Widerstand einiger Bundesländer scheiterte. Im Februar will die Bundesregierung erneut mit den Ländern verhandeln, kündigte Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Homann an. „Das Hauptproblem bei CCS aber ist die Akzeptanz in der Bevölkerung“, sagte er. Widerstand gibt es vor allem gegen die Speicherung. kph

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