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Wirtschaft: Komplizierter Markt

Deutschland hat eine wertvolle Infrastruktur: 22 Millionen Haushalte sind an das Fernsehkabel angeschlossen. Nur in den USA sind es mehr.

Deutschland hat eine wertvolle Infrastruktur: 22 Millionen Haushalte sind an das Fernsehkabel angeschlossen. Nur in den USA sind es mehr. Dennoch leistet das Netz nicht, was es in anderen Ländern leistet. In den USA, Belgien oder Spanien telefonieren und surfen Kunden über das Kabel. Deutschland liegt weit zurück. Das liegt auch an der komplizierten Eigentümerstruktur. Das Kabelnetz wurde in den frühen 80er Jahren von der Telekom aufgebaut. Die legte die Kabel allerdings nur bis in die Keller der Häuser. Die Politik wollte nämlich, dass der Vertrieb des Kabels in private Hände kam. Wohnungsbaugesellschaften, kleine Handwerksbetriebe konnte den Kabelausbau bis in die Wohnungen in eigener Regie machen. Diese Aufteilung hat dazu geführt, dass die Betreiber dieser Netzebene – das sind heute Kabel Deutschland, Ish, Iesy und Kabel Baden Württemberg – häufig gar keinen direkten Vertrag mit den Haushalten haben. Einige 1000 kleine und mittelständische Betreiber sind dazwischen geschaltet. Die Deutsche Telekom, die kein Interesse daran hatte, sich mit dem Fernsehkabel eine Konkurrenz zum Telefonnetz aufzubauen, hat viele Jahre lang nicht in das Kabelnetz investiert. Das müssen nun die neuen Eigentümer tun. Sie haben allerdings das Problem, dass auch die vielen kleinen Netzbetreiber ebenfalls investieren müssen, damit das Angebot zum Kunden kommt. Die Branche hofft jedoch, dass der Druck auf die Betreiber wächst, wenn immer mehr Mieter zum Beispiel nach schnellen Internetanschlüssen fragen. vis

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