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Konjunktur: Allianz sieht kräftigen Aufschwung

Laut Allianz wird die Wirtschaft in Deutschland 2010 um 2,8 Prozent zulegen, 2011 geht es langsamer, aber immerhin auch noch mit 1,5 Prozent nach oben.

Frankfurt am Main - Eigentlich hält Michael Heise nicht mehr viel von Konjunkturprognosen. Die Ökonomen hätten mit ihren Voraussagen für 2009 zum Teil krass danebengelegen, sagte der Allianz-Chefvolkswirt am Montag. Trotzdem wagte er kurz vor Jahresende nicht nur eine Vorhersage für 2010, sondern auch für 2011 – und eine durchaus positive. Laut Allianz wird die Wirtschaft in Deutschland 2010 um 2,8 Prozent zulegen, 2011 geht es langsamer, aber immerhin auch noch mit 1,5 Prozent nach oben. Die erfreulichste Botschaft der Allianz: Die Arbeitslosenzahl werde auch bis Ende 2010 nicht auf das befürchtete Niveau von 4,5 Millionen steigen. Stattdessen sei ein Anstieg von rund 3,5 auf 3,8 Millionen zu erwarten.

Für die ostdeutsche Wirtschaft sieht es nicht ganz so rosig aus. Nach Einschätzung des Ifo-Instituts wird die Region im Jahr 2010 um 1,1 Prozent wachsen und damit hinter dem Bundestrend zurückbleiben. Mit seiner Prognose für Gesamtdeutschland ist das Ifo-Institut allerdings deutlich vorsichtiger als die Allianz. Hier rechnet man nur mit einem Wachstum von 1,7 Prozent. „Das Schlimmste ist vorbei. Es geht leicht aufwärts“, sagte der stellvertretende Geschäftsführer der Dresdner Ifo-Niederlassung, Joachim Ragnitz, am Montag.

Für die neuen Länder inklusive Berlin erwartet das Ifo-Institut im laufenden Jahr einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von 3,6 Prozent. Die Allianz erwartet, dass die gesamtdeutsche Wirtschaftsleistung um 4,8 Prozent schrumpft. Damit fällt der Einbruch milder aus als befürchtet.

Auch die EU-Kommission sieht wieder positiv in die Zukunft: „Der mittlerweile als große Rezession betitelte Abschwung ist im dritten Quartal 2009 offenbar zu Ende gegangen“, schreibt die Behörde in ihrem vierteljährlichen Bericht, der am Montag vorgelegt wurde. So richtig traut die Kommission den guten Prognosen aber nicht: „Da die Erholung durch massive Hilfen von Regierungen und Zentralbanken gestützt ist, sind die Aussichten nach wie vor ungewiss.“

Auch das Bundesfinanzministerium äußerte sich am Montag verhalten. Die Erholung der deutschen Wirtschaft verliere zum Jahresende an Fahrt. Die Konjunkturbelebung dürfte sich fortsetzen, wahrscheinlich aber verlangsamt, erklärte das Ministerium am Montag in seinem Monatsbericht für Dezember. ro/dpa

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