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Konjunktur: Deutsche Wirtschaft soll sich 2013 wieder moderat erholen.

© dpa

Konjunktur: Deutsche Wirtschaft schrumpft um 0,6 Prozent

Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal so stark geschrumpft wie seit dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise Anfang 2009 nicht mehr. Eine Besserung ist allerdings in Sicht.

Die deutsche Wirtschaft geht mit schwerem Rucksack ins neue Jahr. Denn die Startbasis ist äußerst ungünstig: Im vierten Quartal 2012 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt um 0,6 Prozent und damit so stark wie seit dem Höhepunkt der Finanzkrise Anfang 2009 nicht mehr. Damit lief es im Schlussquartal deutlich schlechter als im Gesamtjahr 2012, wo es unterm Strich zu einem Wachstum von 0,7 Prozent reichte.

Experten errechnen aus diesem Unterschied nun den so genannten “statistischen Unterhang“. Das Statistische Bundesamt beziffert ihn auf minus 0,3 Prozent. Dies ist eine Art Bremsfallschirm, den die Wirtschaft aus dem vorigen Jahr hinter sich herzieht. Sollte die Wirtschaft in den kommenden vier Quartalen jeweils stagnieren - also auf dem Niveau von Ende 2012 verharren - würde das Bruttoinlandsprodukt 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent sinken. Es wäre das erste Rezessionsjahr seit 2009.

Für dieses Jahr wird allerdings eine leichte Erholung erwartet. Ursache für die schwachen Zahlen ist nämlich eine Verunsicherung deutscher Unternehmen durch die Schuldenkrise. Sie halten sich mit Investitionen zurück, seit mehr als einem Jahr geben sie von Quartal zu Quartal weniger für Maschinen, Fahrzeuge, Geräte und andere Ausrüstungen aus. Doch mit der Beruhigung der Schuldenkrise steigen die Chancen, dass sich dieser Investitionsstau wieder auflöst. Hinzu kommen die günstigen Finanzierungsbedingungen. So billig wie derzeit dürften die Unternehmen in den kommenden Jahren nicht wieder an Kredite kommen. Springt der Investitionsmotor wieder an, stärkt das die Binnenkonjunktur. (Reuters)

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