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Wirtschaft: Konjunktur: "Es wird mehr Kurzarbeit geben" - ein Interview

Wilhelm Adamy ist Arbeitsmarktexperte des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Herr Adamy, die Bundesregierung hat ihre Konjunkturprognosen nach unten korrigiert.

Wilhelm Adamy ist Arbeitsmarktexperte des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

Herr Adamy, die Bundesregierung hat ihre Konjunkturprognosen nach unten korrigiert. Wie wird sich das auf den deutschen Arbeitsmarkt auswirken?

Leider verschlechtern sich dadurch die Beschäftigungschancen, der Anstieg der Beschäftigung wird etwas geringer sein, obwohl wir natürlich nach wie vor steigende Beschäftigtenzahlen haben.

Also keine amerikanischen Verhältnisse mit Massenentlassungen?

Nein, wir gehen davon aus, dass wir gegenwärtig nur eine Wachstumsdelle haben und keinesfalls auf eine Rezession zusteuern. Das Wachstum in Deutschland ist doch sehr robust.

Wie ist dann die Ankündigung von Siemens zu bewerten, 6000 Leute zu entlassen?

Das ist sicherlich besorgniserregend, aber wir glauben, dass dies keine durchgängige Tendenz sein wird. Allerdings müssen wir damit rechnen, dass die Kurzarbeit ansteigt. Man kann nur an die Betriebe appellieren, sich nicht von kurzfristigen betrieblichen Überlegungen leiten zu lassen. Im IT-Bereich hatten wir Anfang der 90er Jahre auch eine Entlassungswelle, und in der zweiten Hälfte haben die Firmen dann händeringend nach Arbeitskräften gesucht.

Welche Branchen werden von der Kurzarbeit am stärksten betroffen sein?

Binnenmarktorientierte Branchen wie die Bauindustrie oder die Konsumindustrie, die stärker von der momentan niedrigeren Kaufkraft in Deutschland abhängen.

Wie können die Betriebe solche Krisen besser bewältigen?

Die Betriebe müssten Kurzarbeit zum Beispiel viel stärker zur Weiterbildung ihrer Angestellten nutzen. Ausfallzeiten nutzen, um sich fitter zu machen im härter werdenden internationalen Konkurrenzkampf.

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