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Der deutsche FDP-Politiker Werner Hoyer ist seit 2012 Präsident der Europäischen Investitionsbank.

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Exklusiv

Konjunktur in Europa: "Investitionsschwäche macht uns große Sorgen"

Der Präsident der Europäischen Investitionsbank schlägt Alarm: Niedrige Zinsen lösen keine Investitionen aus. Und in Deutschland ist das Internet zu langsam.

Werner Hoyer, Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), forderte ein "investitionsfreundlicheres Regulierungsumfeld", um private Investitionen anzukurbeln. "Die Investitionstätigkeit ist schwach, Banken und Pensionsfonds nehmen eher Negativzinsen in Kauf, anstatt das Geld innovativen Unternehmern zu geben. Das ist ein Prozess, der uns große Sorgen macht", sagte Hoyer dem Tagesspiegel (Montagausgabe). Die anhaltende Niedrigzinsphase sei zu einer Zinsfalle geworden. "Niedrigere Zinsen lösen nicht mehr höhere Investitionen aus. Umso wichtiger ist hier der Juncker-Plan, weil sonst riskante, aber lohnende Projekte gar nicht mehr finanziert würden", meinte der Chef der EIB.

Der Juncker-Plan soll 315 Milliarden Euro mobilisieren

Im Rahmen des Juncker-Plans will die EIB durch Kreditgarantien ein Investitionsvolumen von 315 Milliarden Euro binnen drei Jahren auslösen. "Ich schätze, dass wir heute schon ein Drittel angeschoben haben", sagte Hoyer. "Die Garantiefazilität ermöglicht uns jetzt, in Projekten mehr Risiko zu übernehmen, um damit den Weg für private Investoren in diese Projekte zu ebnen." Früher habe die EIB dafür nur fünf Milliarden Euro zur Verfügung gehabt, jetzt seien es 25 Milliarden Euro. "Das ist ein Quantensprung", sagte Hoyer dem Tagesspiegel. Alles in allem passiere an der Schnittstelle zwischen Investition und Innovation zu wenig. "In Deutschland zum Beispiel hapert es an der flächendeckenden Versorgung mit schnellem Internet", sagte der EIB-Präsident.

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