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Wirtschaft: Konjunktur: Interview: "Wir machen mit Prognosen keine Politik"

Willi Leibfritz ist Leiter der Konjunkturabteilung des Münchner Ifo-Institutes. Herr Leibfritz, Tag für Tag wird eine andere Wachstumsprognose für Deutschland vorgelegt.

Willi Leibfritz ist Leiter der Konjunkturabteilung des Münchner Ifo-Institutes.

Herr Leibfritz, Tag für Tag wird eine andere Wachstumsprognose für Deutschland vorgelegt. Arbeiten Sie so schlecht?

Wir arbeiten ordentlich. Es gibt aber täglich neue Meldungen. Außerdem werden Weltwirtschaft und Wirtschaftspolitik unterschiedlich bewertet.

Was bedeuten 0,1 Prozentpunkte mehr oder weniger Wachstum für Beschäftigung und Wohlstand in Deutschland?

Rein theoretisch entspricht 0,1 Prozent mehr Wachstum einem Wert von vier Milliarden Mark nominalem Bruttoinlandprodukt und etwa 20 000 zusätzlichen Beschäftigten.

Was halten Sie von der DIW-Forderung, die Leitzinsen um zwei Prozentpunkte zu senken?

Niedrigere Zinsen wären sinnvoll, aber für einen solch massiven Schritt gibt es keinen Spielraum.

Nichts scheint im Wahlkampf so zu interessieren wie Wachstum und Arbeitsplätze. Wird mit Prognosen Politik gemacht?

Wir tun dies nicht. Ich gehe davon aus, dass jeder Wissenschaftler seine Prognosen nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und vorlegt.

Wie verlässlich sind Prognosen?

Es gibt immer Unischerheiten. Wenn man sich aber nicht an die Zahlen hinter dem Komma klammert, sondern den Trend anschaut, lagen wir bisher ganz gut.

Welche Prognose ist die Richtige?

Dies werden wir am Jahresende sehen. Meines Erachtens wird das Wachstum unter 1,5 Prozent liegen.

Herr Leibfritz[Tag für Tag wird eine andere]

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