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Wirtschaft: Konjunktur: Moderate Töne für die kommenden Lohnverhandlungen

Die verdüsterten Konjunkturaussichten infolge der Terroranschläge in den USA haben den Streit zwischen Wirtschaft und Gewerkschaften über die Tarifrunde 2002 deutlich entschärft. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Ludolf von Wartenberg, zollte IG Metall-Chef Klaus Zwickel Beifall für dessen Ankündigung einer Tarifpolitik mit Augenmaß.

Die verdüsterten Konjunkturaussichten infolge der Terroranschläge in den USA haben den Streit zwischen Wirtschaft und Gewerkschaften über die Tarifrunde 2002 deutlich entschärft. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Ludolf von Wartenberg, zollte IG Metall-Chef Klaus Zwickel Beifall für dessen Ankündigung einer Tarifpolitik mit Augenmaß. "Ich begrüße, dass sich Herr Zwickel in der jetzigen Konjunkturlage zur gesamtwirtschaftlichen Verantwortung der Gewerkschaften bekennt", sagte er dem Handelsblatt.

Der BDI-Mann betonte, er teile die Ansicht Zwickels, dass es jetzt mehr denn je darauf ankomme, die Binnennachfrage in Deutschland anzukurbeln. Zwickel hatte in diesem Zusammenhang für steigende Löhne und weitere Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank plädiert. Dazu von Wartenberg: "Wenn die IG Metall unter steigenden Löhnen die Nettolöhne meint, dann ist der BDI an ihrer Seite". Die Bundesregierung solle deshalb die Steuerreform vor die nächste Tarifrunde vorziehen. "Jeder Arbeitnehmer hätte mehr Netto in der Tasche, wenn die Regierung die Einkommensteuer früher als ohnehin vorgesehen senkte." So lasse sich der Wirtschaftsabschwung in einen Aufschwung umkehren. Wie die IG Metall will auch die Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) die verschlechterte Wirtschaftslage berücksichtigen. "Die Tarifrunde stellt sich bei vielen Parametern anders dar, als wir es noch im Mai erwartet haben", sagte IG BCE-Tarifvorstand Werner Bischoff dem Handelsblatt. Nun gelte es, der differenzierten Wirtschaftslage in der Chemieindustrie und den hohen Erwartungen der Beschäftigten gerecht zu werden. Der Tarifvertrag für die chemische Industrie läuft in den wichtigsten Tarifbezirken Ende Februar 2002 aus, zeitgleich mit dem Tarifvertrag der Metallindustrie. Moderate Töne hatte am Freitag auch DGB-Chef Dieter Schulte angeschlagen.

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