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Konjunktur: Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosenzahlen steigen im Juli geringfügig an. Aufgrund der nachlassenden Konjunktur werden sich die Beschäftigungszahlen in den kommenden Monaten weiter verringern.

Die übliche Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt hat nach Einschätzung von Experten im Juli zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahl in Deutschland geführt. Volkswirte deutscher Großbanken erwarten ein Plus um etwa 40.000 auf rund 3,2 Millionen. Damit wären aber immer noch rund 515.000 Menschen weniger ohne Beschäftigung als im Juli des vergangenen Jahres. Grund für den Anstieg ist nach Angaben der Fachleute, dass Entlassungen in der Regel vor den Sommerferien erfolgen, Neueinstellungen dagegen erst im Anschluss an die Urlaubszeit. Die offiziellen Zahlen gibt die Bundesagentur für Arbeit an diesem Donnerstag bekannt.

Unabhängig von saisonalen Schwankungen rechnen die Volkswirte in den kommenden Monaten mit einem Ende des Aufschwungs am Arbeitsmarkt. So würden die rückläufigen Auftragseingänge in der Industrie allmählich auf den Arbeitsmarkt durchschlagen. Das Exportland Deutschland kann sich nach Ansicht von Hypo-Vereinsbank-Vertreter Alexander Koch immer weniger von der zunehmend schwierigen Konjunktursituation seiner Nachbarländer abkoppeln.

Nachlassen der Konjunktur in den nächsten Monaten erwartet

Nach Meinung von Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen befindet sich der Arbeitsmarkt derzeit noch in einer guten Verfassung. Das könne sich aber bis zum Spätherbst ändern. Alles deute daraufhin, dass der Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten kräftig an Fahrt verliere. Die nachlassende Konjunktur werde sich mit einer gewissen Verzögerung auf die Beschäftigung auswirken. Diese Einschätzung teilt auch DZ-Bank-Volkswirt Philipp Jäger: "In den kommenden Monaten ist irgendwann der Auftragsbonus der Industrie aufgebraucht. Das bekommt dann auch der Arbeitsmarkt zu spüren", urteilt er. (lee/dpa)

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