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Konjunktur: Teurer Euro bremst Export nur leicht

Die deutschen Exporte kommen wieder in Fahrt - und das trotz des starken Euros und der abkühlenden Konjunktur. Allein im Januar gingen Waren im Wert von mehr als 84 Milliarden Euro ins Ausland.

Nach einer Schwächephase erzielten die Exporteure zu Jahresbeginn mit einem Zuwachs von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr das höchste Plus seit fünf Monaten, meldete das Statistische Bundesamt. Dabei wurden im Januar Waren im Wert von 84,4 Milliarden Euro exportiert. Gleichzeitig stiegen die Importe mit 10,2 Prozent noch stärker. Der Außenhandel wird daher laut Ökonomen im ersten Quartal nur einen geringen Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten.

Der für das Wirtschaftswachstum entscheidende Überschuss in der Außenhandelsbilanz - als Saldo von Exporten und Importen - stieg im Jahresvergleich von 16,4 auf 17,1 Milliarden Euro. Damit blieb der Überschuss aber unter dem Durchschnitt des vierten Quartals 2007.
Volkswirte hatten wegen des starken Euro mit Einbußen beim Export gerechnet, weil der ungünstige Wechselkurs deutsche Waren im außereuropäischen Ausland verteuert und die Wettbewerbsfähigkeit verringert. Doch die starke Nachfrage aus den Schwellen- und Ölländern hat dies mehr als ausgeglichen. "Angesichts der immer noch guten Konjunkturentwicklung in vielen Regionen der Welt dürften die Exporte auch in den nächsten Monaten nach oben zeigen", schrieb Matthias Rubisch von der Commerzbank. Die Euro-Aufwertung und die schwächere Konjunktur in den USA und Westeuropa würden den Export-Boom aber etwas bremsen.

Preisexplosion bei Rohstoffen

"Die Zahlen geben Anlass zur Hoffnung, dass sich die Auswirkungen der US-Finanzmarktkrise auf die deutsche Außenwirtschaft in Grenzen halten", sgate der Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), Anton Börner, und sprach von einer "erfreulichen Entwicklung". Grund für den Anstieg der Importe auf 67,3 Milliarden Euro im Januar ist nach Ansicht von Volkswirten die Preisexplosion bei Rohstoffen, vor allem beim importierten Öl. Zudem belege der Zuwachs, dass die Inlandsnachfrage nach der Schwäche im vierten Quartal 2007 wieder an Schwung gewinne.

Im Monatsvergleich stiegen die Ausfuhren kalender- und saisonbereinigt um 3,8 Prozent und die Einfuhren um 4,2 Prozent. Die EU-Länder als wichtigste Abnehmer kauften 7,7 Prozent mehr Waren "Made in Germany" im Wert von 54,3 Milliarden Euro. Noch stärker wuchsen die Exporte in Länder außerhalb Europas mit plus 11,5 Prozent. (küs/dpa)

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