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Konjunktur: Wirtschaft fasst wieder Tritt

Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland hat im Vergleich zum Vorquartal real um 0,6 Prozent zugelegt. Antriebsmotor war ein starker Anstieg der Exporte.

Wiesbaden - Die deutsche Wirtschaft ist dank der boomenden Exporte wieder auf Wachstumskurs. Nach der Flaute vom Frühjahr hat die Konjunktur im Sommer wieder an Schwung gewonnen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im dritten Quartal saison- und kalenderbereinigt real um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, berichtete das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden. Wichtigster Antriebsmotor waren die Exporte in alle Welt. Im Inland investierten die Unternehmen wieder mehr in Ausrüstungen und sonstige Anlagen, und auch die Bauinvestitionen stiegen. Dagegen schrumpft der private Konsum immer noch.

«Das ist insgesamt eine positive Entwicklung, es geht aufwärts», sagte ein Statistiker. Das Wachstum war von Juli bis September genau so kräftig wie zu Jahresbeginn. Laut revidierten Zahlen des Bundesamtes hatte die Konjunktur im ersten Quartal ebenfalls um 0,6 Prozent (statt 0,8 Prozent) zugelegt. Im zweiten Vierteljahr habe die Wirtschaft nicht mit 0,0 Prozent stagniert, sondern sei leicht um 0,2 Prozent gewachsen. Die meisten Ökonomen hatten diese Entwicklung im Sommer erwartet.

Rechnet man die ersten drei Quartale zusammen, so ist die Wirtschaft seit Jahresbeginn um 0,8 Prozent gewachsen. Das entspricht genau der Vorhersage der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute und der Bundesregierung für das Gesamtjahr. Sie erwarten für 2005 ein Wachstum von 0,8 Prozent. Wegen der hohen Ölpreise hatten die Institute erst vor kurzem ihre Prognosen nach unten revidiert.

Auch im Vergleich zum Vorjahr nahm das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal mit 1,3 Prozent deutlich zu. Anders als im zweiten Vierteljahr lag kein positiver Kalendereffekt vor, da nahezu gleich viele Arbeitstage zur Verfügung standen wie im dritten Quartal 2004. Rechnet man den Kalendereffekt heraus, wäre das Wachstum daher mit 1,4 Prozent noch höher ausgefallen.

Die Wirtschaftsleistung wurde im dritten Quartal von 39 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren 25 000 Menschen weniger als ein Jahr zuvor. Ausführliche Ergebnisse gibt das Statistische Bundesamt am 22. November bekannt. (tso/dpa)

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