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Wirtschaft: Konjunktur: Wirtschaft ist für 2001 weiter optimistisch gestimmt

Trotz hoher Ölpreise und anhaltender Inflationsgefahren sind die deutschen Unternehmen für die Zukunft optimistisch gestimmt. Der Konjunkturaufschwung in Deutschland werde anhalten, ergab die Herbstumfrage des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) unter 25 000 Unternehmen, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde.

Trotz hoher Ölpreise und anhaltender Inflationsgefahren sind die deutschen Unternehmen für die Zukunft optimistisch gestimmt. Der Konjunkturaufschwung in Deutschland werde anhalten, ergab die Herbstumfrage des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) unter 25 000 Unternehmen, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. DIHT-Hauptgeschäftsführer Franz Schoser rechnet für das laufende und für das kommende Jahr mit einem Wachstum von "real knapp drei Prozent". Die Konjunkturinstitute und die Bundesregierung waren nur von 2,7 und 2,75 Prozent Zuwachs ausgegangen. Auch der Arbeitsmarkt werde sich weiterhin positiv entwickeln, erwartet der Verband. "Seit der Wiedervereinigung war der Anteil der Unternehmen, die zusätzliches Personal einstellen wollen, noch nie so hoch", sagte er. Für 2001 rechnet der DIHT mit 300 000 bis 400 000 neuen Stellen. Die Auftragsbücher vor allem in der Industrie seien voll.

Getragen werde der Aufschwung durch den anhaltenden Exportboom, verstärkte Investitionsbereitschaft insbesondere der Industrie und die zunehmende Binnennachfrage. Außerdem wirke sich die Steuerreform positiv aus. Der DIHT forderte die Bundesregierung auf, auf dem eingeschlagenen Reformkurs zu bleiben. Die neuen Bundesländer hinken trotz Fortschritten dem Westen weiter hinterher, eine Trendwende sei insbesondere wegen Problemen im Bausektor noch nicht in Sicht. "Das wird noch etwas dauern", kommentierte Schoser die Lage. Am zufriedensten sind hingegen die Unternehmer in Süddeutschland, gefolgt vom Westen und vom Norden.

Allerdings stellt der DIHT seine Prognose unter Vorbehalt. Voraussetzung für den anhaltenden Wirtschaftsaufschwung sei, dass der Ölpreis, die Inflationsrate und die Zinsen nicht weiter steigen. Zudem müsse die Regierung Reformen weiter entschlossen angehen. Die verschärften Abschreibungsregelungen, das Recht auf Teilzeitarbeit sowie die Ökosteuer hinterließen "tiefe Spuren der Verunsicherung" in der Wirtschaft. Als Wachstumsbremse erweise sich auch weiterhin der Mangel an Facharbeitern. Nicht nur Computerspezialisten seien schwer zu finden, auch Ingenieure, Facharbeiter und selbst weniger qualifizierte Arbeitslose sind laut Schoser in einigen Branchen kaum zu bekommen. Abhilfe schaffen könnte eine Verschärfung der Zumutbarkeitsregelungen für Arbeitslose sowie stärkere Anreize zur Aufnahme einer Arbeit, etwa durch weniger Sozialhilfe.

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