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Konjunktur: Wirtschaftsminister Glos senkt Wachstumsprognose

Die Bundesregierung zeigt sich für das Wirtschaftswachstum im neuen Jahr weniger optimistisch als bisher und will ihre Wachstumsprognose erneut senken. Der Wirtschaftsminister fordert Dankbarkeit für die erreichten Erfolge durch den Aufschwung.

Mit der erneuten Korrektur der Prognose schloss sich Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) führenden Forschungsinstituten und der Bundesbank an, die ihre Prognosen bereits vor Weihnachten auf unter zwei Prozent heruntergeschraubt hatten. Bisher hatte Glos lediglich angekündigt, einen solchen Schritt zu prüfen. Er kündigte in der Wochenzeitung "Die Zeit" an: "Wir werden unsere Wachstumsschätzung für 2008 etwas zurücknehmen müssen."

Eine konkrete Zahl nannte er nicht. Ende Oktober hatte die Bundesregierung ihre Wachstumserwartungen für 2008 von 2,4 auf 2,0 Prozent verringert. Allerdings werde sich für die Menschen positiv auswirken, dass die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung sinken und höhere Tarifabschlüsse zu erwarten seien, betonte Glos in der Zeitung. Der CSU-Politiker kritisierte: "Den Wirtschaftsaufschwung und seine Wirkung auf den Arbeitsmarkt und die soziale Sicherheit nehmen viele als selbstverständlich hin. Es gibt keine Dankbarkeit für die erreichten Erfolge."

Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel hatte seine Prognose bereits vor zwei Wochen auf 1,9 Prozent korrigiert. Das Münchner ifo Institut rechnet nach geschätzten 2,5 Prozent Wachstum im laufenden Jahr damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2008 nur noch um 1,8 Prozent zulegt. Auch die Deutsche Bundesbank geht von weniger Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr aus: Für 2008 und 2009 erwartet die Zentralbank einen BIP-Anstieg um je 1,9 Prozent nach veranschlagten 2,5 Prozent im laufenden Jahr. Gegenwind erhält die Konjunktur in Deutschland nach Einschätzung der Experten durch eine Abschwächung in den USA aufgrund der Immobilienkrise sowie den anhaltend hohen Ölpreis. (mist/dpa)

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