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Konjunkturbarometer: Deutsche Wirtschaft wächst stärker als erwartet

Positive Zahlen vom DIW: Die Industrie wächst und sorgt für Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal. Übers Jahr gesehen wird die Wirtschaft dennoch schrumpfen.

Nach Einschätzung des Deutschen Insituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zieht das Wachstum in Deutschland im Sommerquartal spürbar an. Demnach wird die Wirtschaftsleistung voraussichtlich um 0,8 Prozent zulegen. Zusammen mit dem Plus von 0,3 Prozent im Frühjahr wäre damit ein Drittel des Einbruchs vom Jahresauftakt wieder wettgemacht, erklärten die Berliner Forscher am Freitag.

"Bestätigt sich diese Entwicklung, so wäre für 2009 insgesamt auch eine Schrumpfung von weniger als fünf Prozent möglich." Bisher hatte das DIW für 2009 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 6,4 Prozent gerechnet.

Neben den Dienstleistern und dem Handel ist nach Einschätzung der Forscher die Industrie mit einem Zuwachs von zwei Prozent der entscheidende Wachstumsmotor. Das wäre der erste Zuwachs seit anderthalb Jahren. Allerdings dürfe man nicht vergessen, dass die Wirtschaftsleistung in der Industrie in dem genannten Zeitraum extrem und zwar um mehr als 23 Prozent eingebrochen ist.

Und so sind die Forscher ein: Für eine Entwarnung ist es noch zu früh. "Die zuvor rabenschwarzen Erwartungswerte haben sich nunmehr zwar etwas aufgehellt, Tageslicht sieht aber anders aus", sagte DIW-Konjunkturexperte Stefan Kooths. Zudem wachse die Gefahr eines Stellenabbaus mit jedem Monat, in dem die Produktion nicht kräftig anziehe.

Ein Dämpfer komme etwa bereits jetzt von der Bauwirtschaft. Dort dürften die Impulse durch das staatliche Konjunkturpaket den Einbruch im Wirtschafts- und Wohnungsbau nicht ausgleichen.

Das DIW-Konjunkturbarometer ist eine von vielen optimistischen Indices der vergangenen Tage. So sehen einige Banken und Forschungsinstitute für das Gesamtjahr bessere Aussichten und haben ihre Prognosen angehoben. Demnach hat sich die deutsche Wirtschaft überraschend früh aus der Rezession befreit.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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