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Wirtschaft: Konkurrenten und Partner

Deutsch-japanische Kooperation in der Forschung angebahnt BERLIN (I.B.

Deutsch-japanische Kooperation in der Forschung angebahnt

BERLIN (I.B.).Können Konkurrenten auf dem Weltmarkt trotzdem Partner in der Wissenschaft sein? Im Verhältnis Deutschland-Japan jedenfalls sieht Berlins Wissenschaftssenator Peter Radunski dafür ein erhebliches Potential, das er mit seiner Japanreise im Oktober für Berlin zu erschließen hoffte.Vor zwei Jahren habe Japan eine Neuorientierung der Forschungspolitik auf den Weg gebracht, erklärte der Senator kürzlich."Klassische" Forschungsprogramme in der Mikroelektronik, Informations-Technologie und Materialwissenschaft, die in erster Linie die japanische Wirtschaftskraft und Exportchancen stärken, werden ergänzt durch Projekte zur Biotechnologie, Medizin, Energie und Umwelt. Hier bietet sich ein breites Feld für wissenschaftliche Kooperation, denn gerade in der Umwelttechnologie habe Deutschland einen sehr guten Ruf.Außerdem gebe es in beiden Ländern vergleichbare Forschungsstrukturen.Radunski nennt vor allem die kombinierten Wissenschafts- und Wirtschaftszentren, die in Japan schon lange erfolgreich arbeiten."Es ist kein Geheimnis, daß Deutschland diese Idee von Japan übernommen hat." So sei auch die Konzeption für den Wissenschaftsstandort Adlershof entstanden, der Berlin für die Japaner sehr interessant mache.Die Stadt sei noch aus einem anderen Grunde für die Zusammenarbeit mit Japan prädestiniert."Hier gibt es etwa 50 Professoren der Naturwissenschaften, die über persönliche Japanerfahrungen verfügen." Diese persönlichen Kontakte seien im fernöstlichen Kulturkreis von großer Bedeutung.Bei seinen Gesprächen mit japanischen Regierungsvertretern übergab Radunski eine Wunschliste von Berliner Instituten, die mit japanischen Kollegen kooperieren wollen.Darunter finden sich renommierte Einrichtungen, wie die Deutsche Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt und das Hahn-Meitner-Institut.In Japan ist man vor allem im Bereich der Umwelttechnik sehr an einer Zusammenarbeit mit deutschen Forschern interessiert.Gerade in der "feinen" Umwettechnik, wie der Fotovoltaik, habe sich der hohe deutsche Forschungsstand herumgesprochen.Konkrete Übereinkünfte habe er noch nicht mitgebracht, bedauert Radunski."Aber wir haben Neugier geweckt." Die will er stärken, indem er mehr japanische Studenten nach Berlin lockt - bislang sind es nur 200, vor allem Geisteswissenschaftler.Um die Zahl zu erhöhen, sollen die international üblichen Studienabschlüsse Bachelor und Master in Berlin eingeführt werden.

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