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Wirtschaft: Konkurrenz aus dem Netz Der fusionierte Konzern hat neue Wettbewerber

Als eine der „vielleicht wichtigsten Begründungen“ für den Zusammenschluss von Springer und ProSiebenSat1 nennt Mathias Döpfner die glänzenden Aussichten, „von der Digitalisierung der Medienwelt zu profitieren“. Klingende Namen führt er ins Feld: Der neue Medienkonzern werde sich mit Global Playern wie der Internet-Suchmaschine Google oder dem Online-Portal Yahoo messen.

Als eine der „vielleicht wichtigsten Begründungen“ für den Zusammenschluss von Springer und ProSiebenSat1 nennt Mathias Döpfner die glänzenden Aussichten, „von der Digitalisierung der Medienwelt zu profitieren“. Klingende Namen führt er ins Feld: Der neue Medienkonzern werde sich mit Global Playern wie der Internet-Suchmaschine Google oder dem Online-Portal Yahoo messen.

Einige Beobachter deuten den Vergleich als „Nebelkerze“, die Döpfner gezündet habe, um die Wettbewerbshüter milde zu stimmen. Diese prüfen nur, wie viel Marktmacht Springer mit dem TV-Konzern auf den klassischen Print- und Fernsehmärkten haben wird. Doch der Springer-Chef hat einen Markt im Blick, der für die Medienindustrie in Zukunft immer wichtiger wird: das Internet und das digitale Fernsehen.

Springer zeigt mit dem Web-Portal Bild-T-Online schon, was heute möglich ist, wenn Print-, TV- und Internet-Inhalte verschmelzen. Aber die Konkurrenz lässt sich nicht schrecken. „Wir sehen das sehr gelassen“, sagt United-Internet-Sprecher Marcus Schaps. „Für uns ist das kein Bedrohungspotenzial.“ Mit 16 Millionen aktiven Nutzern und starken Marken wie GMX, 1&1 und bald auch Web.de sei man bei der Reichweite noch vor T-Online die Nummer eins. 2005 strebt United Internet im Online-Werbemarkt einen Anteil von 15 bis 20 Prozent an. „An uns kommt keiner vorbei, der im Netz Werbung schalten will“, sagt Schaps. Neben den großen Namen, die bereits stark positioniert sind, wollen dort künftig auch ganz andere Unternehmen mitmischen. Die Telefongesellschaften, die bald auch Fernsehen über ihre breitbandigen Leitungen (DSL) in die Haushalte liefern. Wer will, soll über den Fernseher ins Internet gehen können oder über den PC auf Fernsehinhalte zugreifen können. Auch TV-Kabelgesellschaften arbeiten daran, ihre Netze aufzurüsten, bieten eigene Pay-TV-Kanäle nebst Telefonieren und Internetzugang über ihre Kabel.

Martin Fabel, Medienexperte der Beratungsfirma A.T.Kearney, glaubt, dass Springers „Bild“ hier eine entscheidende Rolle spielen kann: „Es ist gut vorstellbar, dass die Marken im digitalen Umfeld an Attraktivität gewinnen. Möglich wäre ein „Bild“-Kanalbouquet mit Special-Interest-Kanälen Computer-Bild oder Auto-Bild.“

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