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Wirtschaft: Konkurrenz für Telekom im Ortsnetz

DÜSSELDORF (uso/HB). Beim Rennen um den direkten Zugang zu den deutschen Telefonkunden stehen mehrere US-amerikanische Unternehmen in den Startlöchern.

DÜSSELDORF (uso/HB). Beim Rennen um den direkten Zugang zu den deutschen Telefonkunden stehen mehrere US-amerikanische Unternehmen in den Startlöchern. Nach Informationen des Handelsblatts sind unter den vier bundesweiten Bewerbern um die Lizenzen für den drahtlosen Teilnehmeranschluß, die im August vergeben werden, drei neue Unternehmen, die ganz oder teilweise von US-Gesellschaften gestützt werden.

Damit sind US-amerikanische Investoren ganz vorn mit dabei, wenn es darum geht, das Quasi-Monopol der Deutschen Telekom AG im Ortsnetz (Marktanteil: 99 Prozent) aufzubrechen. Denn der drahtlose Anschluß ist für die Telefonunternehmen derzeit die am schnellsten verfügbare Alternative zum Teilnehmeranschluß über die Leitungen der Telekom.

Die vier bundesweiten Bewerber sind die Münchner Viag Interkom, die Callino GmbH aus München, Star One AG aus Düsseldorf und die in Berlin ansässige Firstmark GmbH. Mehrere andere der insgesamt 32 Bewerber wollen die wichtigsten Großstädte und deren Umland anschließen, darunter Mannesmann Arcor, die für 60 von 262 Lizenzgebieten eine Bewerbung abgegeben hat, Tele2, und Broadnet, eine Tochtergesellschaft des US-Kabelbetreibers Comcast.

Auch hinter Callino und Firstmark stehen US-Investoren. Bei Callino, die bis vor kurzem noch Arcis Mediacom Management GmbH hieß, sind die Hauptgesellschafter mit 78 Prozent der Anteile die US-Telekommunikationsfirma Formus Communications Inc. und die Chase Manhattan Bank. Formus hat in Nord- und Südamerika Erfahrung mit der relativ neuen Technik gesammelt, die dem drahtlosen Teilnehmeranschluß zugrunde liegt.

Dabei versorgt eine Funkstation mehrere Kunden mit Sprach- und Internetdiensten. Formus ist selbst ein Newcomer in der Telekommunikationsszene: 1996 gegründet, finanziert es sich über ein ganzes Bündel von Risikokapitalgebern.

Ähnlich sieht es bei Firstmark aus, deren deutsche Dependance ihren Sitz in Berlin hat. Gründerin der US-Muttergesellschaft Firstmark Communications International ist Lynn Forrester, ihr steht Michael Price von Lazard Frères & Co. zur Seite, im US-Telekommunikationsmarkt eine bekannte Größe. Etwas anders liegt der Fall bei Star One: Gegründet von dem früheren Veba-Manager Ludwig Hoffmann hat das Unternehmen zwei strategische Partner für den Aufbau eines Netzes drahtloser Teilnehmeranschlüsse: den Netzbetreiber Star Telecom GmbH, eine Tochter der amerikansichen Star Telecommunications, und den Systemlieferanten Controlware GmbH.

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