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Konsumklimaindex: Verbraucherstimmung in Deutschland verschlechtert sich

Die Deutschen sehen die Konjunkturentwicklung skeptisch. Grund ist vor allem die Angst vor Arbeitslosigkeit. Dennoch herrscht Kauflaune – bei großen Anschaffungen.

Bereits zum zweiten Mal in Folge hat sich die Konsumstimmung in Deutschland verschlechtert. Für den kommenden Dezember hat die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) einen Konsumklima-Wert von 3,7 Punkten errechnet. Das sind 0,3 Punkte weniger als im November, teilte das Institut am Mittwoch mit. Analysten hatten mit unverändert 4,0 Punkten gerechnet.

Trotz der negativen Entwicklung sehen die Experten den Konsum in diesem Jahr insgesamt aber als wesentliche Stütze der Konjunktur, weil bei Exporten und Investitionen mit deutlichen Rückgängen zu rechnen sei. Auch haben die Experten positive Nachrichten für die Einzelhändler – diese müssten keine drastischen Einbrüche zum Jahresende befürchten: "Diese stabile Konsumneigung kann im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft für eine positive Überraschung sorgen, zumal der Handel mit preislich attraktiven Angeboten aufwarten wird."

Verbraucher bleiben pessimistisch

Die Verbraucher beurteilten trotz des zuletzt kräftigen Wachstums und des steigenden Optimismus bei Wirtschaftsforschern die Aussichten für die Konjunktur düsterer. Der entsprechende Index sank um knapp acht Punkte auf 0,9 Zähler. Damit liegt er aber immer noch um 31 Punkte über dem Vorjahreswert.

Die Lust auf größere Anschaffungen vergeht den Verbrauchern aber nicht: Der Indikator legte sogar 0,2 Zähler auf 26,3 Punkte zu. "Das Auslaufen der Abwrackprämie im September dieses Jahres beeinträchtigt offenbar die Konsumneigung nicht nachhaltig", schrieben die Experten. "Dazu trägt sicherlich auch bei, dass die Autohändler derzeit versuchen, die Kauflust der Verbraucher mit verstärkten Rabatten aufrechtzuerhalten."

Deutschlands Wirtschaft war im dritten Quartal um 0,7 Prozent gewachsen, angetrieben von Industrie und Außenhandel. Auf dem Arbeitsmarkt steht das Schlimmste aber wohl noch bevor: Wirtschaftsexperten sagen für 2010 voraus, dass im Jahresschnitt etwa vier Millionen Menschen ohne Job sein werden.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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