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Konzernumbau: Telekom baut auch T-Systems um

Die Struktur der Geschäftskundensparte T-Systems wird gestrafft - die Kosten sollen sinken. 56.000 Mitarbeiter sind von der Umstrukturierung betroffen.

Bonn - Der Konzernumbau bei der Deutschen Telekom geht weiter. Betroffen ist die Geschäftskundensparte T-Systems mit 56 000 Beschäftigen, bei der die bislang getrennten Bereiche Enterprise Services (ES) und Business Services (BS) gebündelt werden, wie am Sonntag aus Konzernkreisen verlautete. Vorstandschef René Obermann will mit dem Umbau Produktion und Vertrieb von gebündelten Telefon- und Datendiensten verbessern sowie die Kosten senken. Da dies nicht ausreicht, um T-Systems besser für den Wettbewerb aufzustellen, soll der Bereich Systems Integration mit rund 18 000 Programmierern und IT-Spezialisten in eine Partnerschaft eingebracht werden. Ein Sprecher der Telekom äußerte sich nicht dazu.

Trotz der geplanten Verlagerung von Arbeiten ist den Kreisen zufolge ein Abbau von Arbeitsplätzen in dem Bereich nicht zwingend notwendig. Da rund zwei Drittel der Leistungen direkt beim Kunden erbracht werden müssten, werde die Telekom weiter Beschäftigte in dem Bereich Systems Integration benötigen.

T-Systems gilt als Sorgenkind im Unternehmen, da die Margen hinter denen der anderen Konzernteile zurückfallen. Obermann hatte daher im März die Suche nach einem Partner für die Geschäftskundentochter eingeläutet, dabei aber offengelassen, welche Bereiche in die Kooperation eingebracht werden sollen. Offen ist auch noch, mit wem die Telekom zusammenarbeiten will. In Konzernkreisen hieß es nun, dass der Partner über große Personalressourcen in Niedriglohnländern wie Indien verfügen sollte, um Arbeiten von T-Systems dorthin zu verlagern. Bislang beschäftigt T-System weniger als 3000 Programmierer in Niedriglohnländern; Marktführer IBM kommt auf mehr als zehn Mal so viele. Die Kosten bei Systems Integration sind nach Angaben von Experten daher deutlich höher als bei Konkurrenten wie IBM oder Accenture.

Mit dem Umbau von T-Systems geht die Telekom-Führung ein weiteres Großprojekt an. Erst kürzlich hatte der Konzern den Konflikt um die Verlagerung von rund 50 000 Mitarbeitern der Festnetzsparte T-Com in den neuen Bereich T-Service beigelegt. Obermann hatte die Einschnitte mit dem harten Wettbewerb in Deutschland begründet. dpa

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