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Wirtschaft: Korruption auch bei BMW und Daimler

München/Stuttgart Nach den Skandalen bei VW und Infineon sehen sich jetzt auch BMW und Daimler-Chrysler mit Korruptions-Affären konfrontiert. Auf Grund von Hinweisen der Finanzbehörden sei ein Ermittlungsverfahren gegen einen BMW-Manager und den Verantwortlichen eines Zulieferbetriebes eingeleitet worden, teilte die Münchener Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.

München/Stuttgart Nach den Skandalen bei VW und Infineon sehen sich jetzt auch BMW und Daimler-Chrysler mit Korruptions-Affären konfrontiert.

Auf Grund von Hinweisen der Finanzbehörden sei ein Ermittlungsverfahren gegen einen BMW-Manager und den Verantwortlichen eines Zulieferbetriebes eingeleitet worden, teilte die Münchener Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Es bestehe ein dringender Tatverdacht, dass der BMW-Mitarbeiter mehr als 83000 Euro Schmiergeld für die bevorzugte Vergabe von Aufträgen angenommen habe, sagte der leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld. Der Manager soll das Geld in den Jahren 2000 bis 2002 in drei Fällen per Scheck erhalten haben. BMW betonte, es handele sich um einen Einzelfall. „Derzeit kann davon ausgegangen werden, dass es sich um einen Einzelfall und nicht um eine Affäre größeren Ausmaßes handelt“, sagte auch Schmidt-Sommerfeld.

Bei den Beschuldigten handelt es sich um einen 54-jährigen Abteilungsleiter im BMW-Einkauf sowie einen 45-jährigen Verantwortlichen eines Zulieferers in Neuensalz bei Zwickau. Vier Staatsanwälte und 16 Polizeibeamte hatten am Dienstag Arbeitsplätze und Wohnungen durchsucht. Der Konzern sei „dringend daran interessiert, Unregelmäßigkeiten umfassend und schnell aufzuklären“, sagte ein BMW-Sprecher dem Tagesspiegel,

Unterdessen wird auch Daimler-Chrysler von einer Untreue-Affäre im Vertrieb erschüttert. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 17 Vertriebsmitarbeiter, Manager und Geschäftspartner des Autoherstellers. Gegen die Ex-Mitarbeiter werde im Zusammenhang mit Bauarbeiten an Privathäusern wegen des Verdachts der Untreue zum Nachteil von Daimler-Chrysler und teilweise auch wegen Bestechlichkeit ermittelt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Konkret geht es um den Verdacht auf Unregelmäßigkeiten. Daimler-Chrysler setzt seine Mercedes-Fahrzeuge weltweit über ein selektives Vertriebssystem und autorisierte Händler ab. In einigen Fällen sollen Fahrzeuge jedoch mit hohen Rabatten an den offiziellen Vertriebswegen vorbei in den Markt gebracht worden sein. Die Ex-Konzernmitarbeiter sollen dafür Gegenleistungen erhalten haben. Daimler-Chrysler hat bereits mehrere teils ranghohe Mitarbeiter aus dem Vertrieb und der Bauabteilung des Konzerns ihrer Posten enthoben oder versetzt. nic/hz (HB)

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