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In der Sparkasse in der Hannover Innenstadt können die Asylbewerber an einem Tag im Monat Geld abheben.

© Ole Spata/dpa

Kritik an privaten Banken: Sparkassen legen 100.000 Konten für Flüchtlinge an

Die Sparkassen fordern die privaten Geldhäuser auf, ihrer "gesamtgesellschaftlichen Verantwortung" nachzukommen. Sie seien zu zögerlich, wenn es um Konten für Flüchtlinge gehe.

Die privaten Banken in Deutschland sind aus Sicht der Sparkassen zu zögerlich bei der Einrichtung von Girokonten für Flüchtlinge. „Ich würde mir mehr Engagement von einigen Wettbewerbern wünschen“, sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Georg Fahrenschon, dem „Handelsblatt“. Es gebe „eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung“ bei diesem Thema. Die Sparkassen haben nach Worten von Fahrenschon mittlerweile mehr als 100.000 Konten für Flüchtlinge angelegt.

Die Finanzaufsicht hatte im Herbst vergangenen Jahres Hürden für die Eröffnung eines Bankkontos beseitigt und Vorgaben für notwendige Dokumente gelockert. Davor scheiterte die Eröffnung häufig daran, dass das Geldwäschegesetz von Banken verlange, ihre Kunden genau zu kennen. Flüchtlingen fehlten jedoch oft Dokumente, die sie identifizieren. Auch nach der dieser Vereinfachung gab es häufiger Kritik an der Praxis in eigenen Banken.

Künftig sollen Banken aber ohnehin verpflichtet werden, jedem ein Konto zuzugestehen; also etwa auch Obdachlosen, die bisher kaum eine Chance auf ein Konto hatten. Damit will die Bundesregierung die sogenannte EU-Zahlungskontenrichtlinie umsetzen, die vorsieht, dass der Zugang zu einem Konto von September 2016 an EU-weit diskriminierungsfrei sein muss. (dpa)

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