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Wirtschaft: Kritik an Subventionenfür erneuerbare Energien

Wettbewerbsfähige Kombinationen gefragt / VDEW-Symposium BERLIN / FRANKFURT (MAIN) (dw).Subventionen für erneuerbare Energiequellen wie Sonnenkollektoren und Photovoltaik sind nach Auffassung des Energiewissenschaftlers Georg Erdmann ineffizient und in der Praxis möglicherweise sogar schädlich.

Wettbewerbsfähige Kombinationen gefragt / VDEW-Symposium

BERLIN / FRANKFURT (MAIN) (dw).Subventionen für erneuerbare Energiequellen wie Sonnenkollektoren und Photovoltaik sind nach Auffassung des Energiewissenschaftlers Georg Erdmann ineffizient und in der Praxis möglicherweise sogar schädlich.Es bestehe die Gefahr, daß Subventionen "die Mobilisierung des kreativen Potentials zugunsten wettbewerbsfähiger Marktstrategien behindern." Zudem würden die Aktivitäten auf politisches Lobbying zugunsten der Fortführung der Subventionierung gelenkt", so der Professor am Fachgebiet Energiesysteme der TU Berlin.Erdmann spricht am heutigen Mittwoch auf einem Symposium der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW) in Frankfurt am Main.Erdmann forderte eine "geschickte Kombination von Technologien unter Einschluß erneuerbarer Energien, die auch ohne Subventionen in großem Stil marktfähig sind oder werden können." Nach seinen Untersuchungen würden die meisten erneuerbaren Energien in absehbarer Zeit nicht die preisliche Wettbewerbsfähigkeit erlangen, so Erdmann weiter.Er lehne es aber ab, zum Ausgleich massive Subventionen als "Brechstange" einzusetzen."Auf diesem Weg ist erfahrungsgemäß kein Technologiedurchbruch möglich", so der Energieexperte."Anstelle eines wettbewerbsstarken neuen Technologiebereichs würden neue Dauersubventionsempfänger geschaffen." Ohnehin werde der bevorstehende Wettbewerb in der Elektrizitätswirtschaft die traditionelle Subventionierung erneuerbarer Energien bald obsolet werden lassen. Allerdings gebe es aussichtsreiche Möglichkeiten, erneuerbare Energien ohne staatliche Subventionen auf wettbewerbsfähiger Basis zu entwickeln."Aus unserer Sicht ist die Verbindung von Erdwärme und elektrische Wärmepumpe besonders aussichtsreich", so Erdmann vor dem VDEW-Kongreß.Erdwärme stehe rund um die Uhr zur Verfügung und könne mittels Wärmepumpe auf die gewünschte Temperatur angepaßt werden.Bei guter Raumisolierung sei das Konzept heute bereits eine wirtschaftliche Form der Bereitstellung von Niedertemperatur-Wärme."Erdwärmenutzung ist ­ nach der Wasserkraftnutzung ­ diejenige Form der regenerativen Energiegewinnung mit dem weltweit größten quantitativen Zuwachs und eine attratraktive Form zur Umsetzung der Klimaschutzziele." Bereits am Dienstag sprach sich der Vorstandsvorsitzende des Viag-Konzerns, Georg Obermeier, allerdings für Atomkraft als Energiequelle aus.Man werde die für Energie zuständige Konzerntochter Bayernwerk darin unterstützen, "der Kernenergie als verläßlicher und langfristiger Zukunftsenergie eine Perspektive zu erhalten", sagte Obermeier auf dem VDEW-Kongreß.Das Bayernwerk ist mit 26 Prozent auch an der Berliner Bewag beteiligt.Obermeier erklärte, durch die Liberalisierung des europäischen Strommarktes würden die Industriestrompreise in den kommenden Jahren zwischen zehn und 25 Prozent sinken.Daher setze die Viag konsequent auf Kostensenkung.Unter anderem solle die Organisation des Bayernwerks grundlegend geändert werden.

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