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Wirtschaft: KUMMER MIT DEM STAHL

Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger muss den Konzern sanieren.

Auch das noch. Nun sollen Anwälte prüfen, ob gegen Ekkehard Schulz Schadensersatzforderungen möglich sind. Ausgerechnet gegen Schulz, der zehn Jahre lang Thyssen-Krupp geleitet hat und erst zu Beginn dieses Jahres unter reichlich Applaus in den Aufsichtsrat gewechselt war. Da ist er inzwischen wieder raus. Weil das Vermächtnis von „Ekki“, wie der Vorstandschef in der Belegschaft genannt wurde, in der Nähe von Rio steht und unglaublich viel Geld kostet: Vor allem wegen der neuen Stahlwerke in Brasilien und in den USA hat Schulzes Nachfolger Heinrich Hiesinger im vergangenen Geschäftsjahr (zum 30. September) 2,9 Milliarden Euro wertberichtigt. Und so blieb dann ein Jahresverlust von 1,8 Milliarden Euro. Bitter.

Rund zehn Milliarden Euro hatte Schulz in die neuen Stahlanlagen investiert, das waren ein paar Milliarden mehr als ursprünglich geplant. Und es gibt immer noch Probleme und Anlaufverluste. Hiesinger hat eine schwere Last im Gepäck: mehr als sechs Milliarden Euro Schulden. Die Wertberichtigung in der letzten Bilanz soll für Hiesinger eine Art Befreiungsschlag sein. Auf jeden Fall steht er vor einem schwierigen Jahr: Die weltweit schwache Konjunktur verhagelt das Stahlgeschäft, und der avisierte Verkauf der Edelstahlsparte dürfte nicht so einfach werden.

Wenige Monate, nachdem er Vorstandschef geworden war, hatte Hiesinger im Mai 2011 den Verkauf von diversen Geschäftsfeldern mit zehn Milliarden Umsatz und 35 000 Mitarbeitern angekündigt. Er braucht Geld, um den Technologiekonzern auszubauen. Im neuen Jahr muss das klappen. alf

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