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Wirtschaft: Kunden für Kaffee und Tee verloren - "Faire Produkte" sind Opfer im Preiskampf

Die Lizenznehmer der Siegelinitiative Transfair mussten 1999 erstmals einen Umsatzrückgang hinnehmen. Transfair-Geschäftsführer Dieter Overath sagte am Montag in Berlin, der Umsatz von mit dem Siegel für fairen Handel versehenen Produkten sei von 1998 auf 1999 um 20 Millionen Mark auf 110 Millionen Mark zurückgegangen.

Die Lizenznehmer der Siegelinitiative Transfair mussten 1999 erstmals einen Umsatzrückgang hinnehmen. Transfair-Geschäftsführer Dieter Overath sagte am Montag in Berlin, der Umsatz von mit dem Siegel für fairen Handel versehenen Produkten sei von 1998 auf 1999 um 20 Millionen Mark auf 110 Millionen Mark zurückgegangen. Hingegen hätten sich die mit dem Rugmark-Siegel gegen illegale Kinderarbeit ausgezeichneten Teppiche mit einem Umsatzrückgang um 3,7 Prozent auf 120 Millionen Mark gut behaupten können, da die gesamte Orientteppichbranche sehr starke Rückgänge verzeichnet habe. Die beiden Siegelinitiativen haben in diesem Jahr erstmals einen gemeinsamen Jahresbericht vorgelegt.

Für den Umsatzrückgang bei Transfair seien die "extremen Preiskämpfe" im Lebensmitteleinzelhandel verantwortlich. Kaffee als wichtigstes Transfair-Produkt werde vom Einzelhandel mehr denn je als "Lockangebot" benutzt und zum Schleuderpreis angeboten. Somit habe sich der Preisabstand des Kaffees zur gängigen Markenware von früher ein bis zwei Mark auf drei bis vier Mark vergrößert. Kaffee mache weiter drei Viertel des gesamten Umsatzes aus. Positiv habe sich der Anteil fair gehandelter Bioprodukte entwickelt. 1999 habe jedes dritte verkaufte Kaffeepäckchen auch ein Biolabel getragen, bei Tee sei es jede zweite Packung gewesen. Der Marktanteil liege bei Kaffee und Tee bei jeweils etwa zwei Prozent.

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