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Kursrutsch: US-Börse vor Wochenende im Minus

Der freie Fall der Börsenkurse in Europa und Asien hat am Freitag auch die Wall Street ins Minus gedrückt. Besonders Finanz-, Energie- und Technologietitel gaben nach. Verstärkt wurde der Abwärtstrend durch die Aktienverkäufe großer Fonds.

Die US-Börsen haben die Woche erneut mit deutlichen Abschlägen beendet. Die Angst vor einer globalen Rezession hatte die Aktienmärkte zuvor weltweit auf Talfahrt geschickt. Aus Furcht vor noch stärkeren Verlusten hätten zudem Hedge Fonds und andere institutionelle Investoren Geld aus den Märkten abgezogen und den Abwärtsdruck noch verstärkt, sagte ein Börsianer.

Was zunächst nach einem fast versöhnlichen Wochenausklang aussah, wurde kurz vor Schluss noch zunichte gemacht. Der Dow-Jones-Index rutschte in den letzten Handelsminuten fast 200 Punkte ab und schloss mit einem Minus von 3,59 Prozent auf 8378,95 Zähler - im Verlauf der Woche hat der Index damit 5,34 Prozent verloren. Der marktbreite S&P- 500-Index büßte am Freitag 3,45 Prozent auf 876,77 Zähler ein. Der NASDAQ Composite-Index rutschte um 3,23 Prozent auf 1552,03 Punkte ab. Der NASDAQ 100 fiel um 2,98 Prozent auf 1202,27 Zähler.

Dramatische Kurseinbrüche und eine Handelsaussetzung, die noch zu Beginn des Handels befürchtet worden waren, blieben am Freitag aber aus. Vor Handelsbeginn hatten die Futures auf die US-Aktienindizes wie den Dow Jones Industrial, den S&P-500-Index und den Nasdaq 100 ein sogenanntes "Limit Down" ausgelöst. Das bedeutet, dass die Kontrakte wegen der Kursverluste in Höhe des maximal erlaubten Tagesminus nicht mehr weiter fallen und nur noch auf dem aktuellen Niveau oder höher gehandelt werden konnten.

Finanztitel litten unter der Furcht der Anleger vor einer weltweiten Rezession, die zu einem Ausverkauf an den Märkten geführt habe, sagten Händler. Aktien der Bank of America verloren am Ende des Dow-Jones-Index 8,39 Prozent auf 21,07 US-Dollar. Citigroup rutschten um 7,40 Prozent auf 12,14 Dollar ab und JPMorgan verloren 6,39 Prozent auf 35,43 Zähler.

National City vor Pleite bewahrt

In den USA musste am Freitag eine weitere Bank vor der Pleite bewahrt werden. Nach Milliardenverlusten rettet sich die große Regionalbank National City in die Arme des Wettbewerbers PNC Financial Services. Die US-Regierung schießt im Rahmen seines Banken- Rettungspakets 7,7 Milliarden Dollar Kapital zu. Im marktbreiten S&P 500 rutschten Aktien von National City um 24,73 Prozent auf 2,07 Dollar ab. Aktien von PNC stiegen um 3,52 Prozent auf 58,88 Dollar.

Teilweise wurde auch schon wieder nach Schnäppchen gesucht. ExxonMobil, die im Laufe der Woche zum Teil kräftig verkauft worden waren, schafften es teilweise ins Plus und schlossen mit einem moderaten Minus von 1,92 Prozent auf 69,04 Dollar auf Platz Drei im Dow-Jones-Index. Titel des Branchenkollegen Chevron Corp. litten unterdessen unter der Schwäche des Ölpreises und gaben 4,28 Prozent auf 63,91 Dollar ab. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Dezember war am Freitag unter die Marke von 65 US-Dollar gesunken. Auch andere Rohstofftitel gerieten angesichts des Abwärtstrends an den Rohstoffmärkten erneut unter Druck. Aktien des Aluminiumkonzerns Alcoa verloren 5,81 Prozent auf 9,41 Dollar.

Zu den Titeln mit moderaten Verlusten gehörten auch Microsoft- Aktien, die lediglich 1,61 Prozent auf 21,96 Dollar einbüßten. Der weltgrößte Software-Konzern hatte auch dank seiner Office-Programme im vergangenen Quartal bei Gewinn und Umsatz zugelegt und mit seinen Zahlen die Erwartungen der Analysten übertroffen. Für das künftige Geschäft schraubte Microsoft seine Erwartungen am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss jedoch zurück.

Der US-Rentenmarkt entwickelte sich uneinheitlich. Richtungsweisende zehnjährige US-Staatsanleihen verbilligten sich, nachdem es zunächst nach einer Stabilisierung am Aktienmarkt ausgesehen hatte. Die Rendite stieg auf 3,700 Prozent. Der Euro rutschte zeitweise auf ein neues Zweijahrestief und kostete 1,2605 Dollar. (sgo/dpa)

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