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Wirtschaft: Laden oder tanken

Wo künftig der Strom für E-Autos herkommen soll.

Berlin - Kein Elektroauto ohne Batterie. Aber wie kommt der Strom in den Akku? Über das Netz oder treibt bald Wasserstoff unsere Autos an? Das Elektroauto mit Brennstoffzelle steht in den Startlöchern, darin waren sich alle Teilnehmer beim Panel „Brennstoffzelle – Vision oder ewiger Traum“ des eMobility Summit einig. Dennoch – auch darin herrschte Einigkeit – stehen Industrie und auch Politik noch vor gewaltigen Aufgaben. Andreas Opfermann, Vertreter der Linde AG, bezifferte alleine den Investitionsbedarf in Sachen Infrastruktur auf rund eine Milliarde Euro. Dem wollte Carsten Retzke von Total Deutschland nicht widersprechen. Doch es gehe auch darum, den Verbrauchern wirklich CO2- freien Wasserstoff anbieten zu können.

Die beiden Vertreter der Automobilindustrie wollen bereits in zwei bis drei Jahren Wasserstoffautos in Serie produzieren. Herbert Kohler von der Daimler AG, unterstrich, dass das Brennstoffzellen-Auto nun nach 20 Jahren Forschung in den Startlöchern stehe. Ob künftig mit Brennstoffzelle oder vom Stromnetz geladen werde, sei aber offen. Eine Tendenz gebe es bei Daimler derzeit nicht. Zusammen mit Uwe Grebe von Opel betonte Kohler die technischen Vorzüge von Brennstoffzellen-Fahrzeuge gegenüber reinen Elektrofahrzeugen. In Sachen Reichweite und Betankung seien die Wasserstoffautos den batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen deutlich überlegen.

Wo der Knackpunkt für die Technologie liegt, machte Sven Halldorn vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie deutlich. Die Fahrzeuge, ob mit oder ohne Brennstoffzelle, müssen für den Verbraucher erschwinglich werden. Mobilität soll auch in Zukunft bezahlbar bleiben, so die Forderung der Politik.

Gebremste Euphorie herrschte hingegen auf dem Panel zur Batterie am Nachmittag. Der übertriebene Optimismus in Sachen Elektromobilität sei erst mal raus und das sei auch gut so, waren sich die Vertreter von Industrie und Wissenschaft einig. Kurzfristig seien von der Batterie technisch keine Quantensprünge zu erwarten. Die Lithium-Ionen-Technik entwickelt sich stetig weiter. Erst in ferner Zukunft könnten neue Technologien die Kapazitäten entscheidend erweitern. Das Ziel, 2020 eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen, sei aber dennoch realistisch. Viel Lob bekam die Politik für deren breite und technologieoffene Unterstützung. In Deutschland herrsche ein wahrer Forschungsboom in Sachen Elektromobilität. Markus Mechnich

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